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Wir brauchen alle Technologien für die Energiewende!

Es wäre falsch, einzelne erneuerbare Energien nur aufgrund ihrer CO2-Vermeidungskosten zu bewerten, meint top agrar-Mitarbeiter Hinrich Neumann.

Lesezeit: 2 Minuten

Klimaschutz ist nicht zum Nulltarif zu haben. Diese Erkenntnis setzt sich immer stärker in Wissenschaft und Politik durch. Noch vor wenigen Monaten war die künstlich errechnete EEG-Umlage das einzige vermeintliche Preisschild für erneuerbaren Strom. Die Kosten haben Energiewende-Kritiker einfach mit denen von fossilen Kraftwerken verglichen, ohne die Klimaschutzwirkung von Wind-, Solar- oder Biogasanlagen zu berücksichtigen.

Doch mittlerweile hagelt es fast wöchentlich neue Vorschläge von Verbänden und Wissenschaftlern, die eine Reform des Umlagesystems in Deutschland bis hin zu einer Bepreisung von CO₂-Emissionen fordern. All das könnte dazu beitragen, erneuerbaren Strom im Vergleich zu Kohlestrom besser zu stellen.

Doch schon gibt es wieder Ideen, auch innerhalb der erneuerbaren Energien nur bestimmte Technologien zu fördern. Das Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel z.B. hat ausgerechnet, dass Betreiber von Photovoltaik-Anlagen gemessen an der CO₂-Vermeidung eine viel zu hohe Vergütung im Vergleich zu Biomasseanlagen bekommen hätten. Eine Reform des Europäischen Emissionshandelssystems könne das Ungleichgewicht ausräumen. Ziel sei die Einsparung von CO2-Äquivalenten zu den volkswirtschaftlich günstigsten Kosten.

Natürlich müssen auch Ökostrom-Anlagen dazu beitragen, möglichst viel und zu vertretbaren Kosten CO₂ zu vermeiden. Das betrifft die Herstellung von Photovoltaikanlagen genauso wie die Energiepflanzenproduktion bei Biogasanlagen. Doch es wäre falsch, mittlerweile etablierte Technologien gegeneinander auszuspielen. Wir brauchen für die Energiewende einen breiten Energiemix. Es geht nicht nur um CO₂-Vermeidung, sondern auch um Versorgungssicherheit und weniger Importabhängigkeit. Dazu gehört die Photovoltaik unbedingt dazu, die vor allem dann Strom produziert, wenn er gebraucht wird, z.B. auf Dächern von Einkaufszentren, Tierställen, Gewerbebetrieben oder Parkgaragen für Elektroautos. Module auf Ost-West-Dächern oder an Fassaden liefern zwar nicht die höchsten Erträge, was nach Ansicht der Kieler Wissenschaftler die CO₂-Vermeidungskosten erhöhen würde. Aber sie liefern optimal Strom morgens, abends oder bei tiefstehender Wintersonne. Es ist also nicht sinnvoll, einzelne Technologien getrennt zu betrachten, sondern es kommt auf das richtige Zusammenspiel an. Solange wir noch ein Großteil der benötigten Energie in Form von Öl oder Gas importieren müssen und mehr als 50 % des Stroms noch mit Kohle erzeugen, sollten wir die dringend benötigten Alternativen nicht vorschnell zu eingleisig betrachten.

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