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Wirtschaftlicher Neustart mit erneuerbaren Energien sinnvoll

Der „Globlale Energiewendeausblick 2050“ der Internationalen Erneuerbare Energie-Agentur (IRENA) zeigt auf, wie sehr eine dezentrale Energieversorgung der Wirtschaft hilft.

Lesezeit: 4 Minuten

Eine beschleunigte Energiewende kann die kurzfristige Erholung der Wirtschaft unterstützen und sie auf lange Sicht widerstandsfähig machen. Das zeigt der am Montag (20. April) von der International Renewable Energy Agency (IRENA) veröffentlichte erste Global Renewables Outlook

Das darin skizzierte Szenarium der Energiewende bietet – in Verbindung mit der zusätzlichen Perspektive einer tiefergehenden Abkehr von fossilen Brennstoffen – eine nachhaltige, klimafreundliche und kohlenstoffarme Grundlage für eine stabile, langfristige wirtschaftliche Entwicklung, erklärt die IRENA. Es verspricht mehr Arbeitsplätze, ein höheres Wirtschaftswachstum, sauberere Lebensbedingungen und einen deutlich verbesserten Wohlstand. Diese ehrgeizige Perspektive würde auch die weltweiten energiebedingten Kohlendioxidemissionen (CO2) bis 2050 um 70 % senken. Über 90 % dieser Senkung würden durch erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen erreicht werden.

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Mehr Einsparungen als Kosten

Weitere Ergebnisse:

  • Erneuerbare Energien, Effizienz und Elektrifizierung bilden einen klaren Schwerpunkt für Maßnahmen zur weitgehenden Senkung der Emissionen auf regionaler und nationaler Ebene.Den weltweiten Gesamtkosten von 45 Billionen US-Dollar für die Energiewende würden kumulative Einsparungen von mindestens 62 Billionen US-Dollar gegenüberstehen.
  • Eine Verlagerung des Investitionsschwerpunkts in dieser Prognose würde die Zahl der Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien bis 2050 weltweit auf 42 Millionen erhöhen, viermal mehr als heute.
  • Bis 2050 würden insgesamt 100 Millionen Arbeitsplätze im gesamten Energiesektor geschaffen werden, etwa 40 Millionen mehr als heute.
  • Das Wohlbefinden der Menschen würde sich beim Szenarium einer Energiewende schneller und weiter verbessern, mit einem um 13,5 % höheren Wohlstandsindikator bis 2050. Dazu führt laut IRENA vor allem die geringere Luftverschmutzung, die zu einer besseren Gesundheit in jeder Region führen würde.

Gut für Wirtschaft und Klimaschutz

„Die ökologische Modernisierung unseres Energiesystems muss deshalb zur Grundlage des wirtschaftlichen Neustarts nach der Coronakrise werden“, fordert Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Der zügige Ausbau erneuerbarer Energien sichere nicht nur das Erreichen der nationalen und internationalen Klimaziele. Er gäbe wegen der stark dezentral erfolgenden Investitionen wichtige Impulse für die Wertschöpfung, sichere und schaffe europaweit Millionen von Arbeitsplätzen und könne so einen entscheidenden Anstoß für nachhaltiges Wirtschaftswachstum liefern.

Das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) wäre bis Mitte des Jahrhunderts um 2,4 % höher als in den derzeitigen Plänen vorgesehen und der Gewinn würde die Investitionen bei weitem übersteigen, die für die Transformation des Energiesystems erforderlich sind. „Jeder Dollar, der in erneuerbare Energien investiert wird, bringt wiederum zwischen drei und acht Dollar ein“, zitiert Peter aus dem Bericht. Dafür müssten jetzt Hemmnisse aus dem Weg geräumt, Investitionsanreize gesetzt und die internationale Zusammenarbeit gestärkt werden. Die Bundesregierung müsse dafür nicht nur im eigenen Land die notwendigen Schritte einleiten, sondern auch die kommende EU-Ratspräsidentschaft aktiv nutzen.

Neue Studien für 100 % erneuerbare Energien

Obwohl die IRENA selbst die großen ökonomischen und ökologischen Vorteile herausstelle, habe sie in ihrem globalen Ausblick noch kein Szenario für 100% Erneuerbare Energien vorgestellt, merkt dagegen Hans-Josef Fell an. Der Präsident der Energy Watch Group (EWG) kritisiert, dass die im Global Renewables Outlook vorgestellten Szenarien lediglich einen Anteil der Erneuerbaren von 70% beinhalten. Dabei sei das Festhalten am alten Energiesystem ja sogar teurer als ein schneller Umstieg, was sogar die Zahlen der IRENA belegen würden.

Die globale Umsetzbarkeit einer Vollversorgung mit 100% Erneuerbaren Energien habe hingegen die gemeinsame Studie der Energy Watch Group und der LUT University bereits letztes Jahr wissenschaftlich belegt. Laut der EWG/LUT-Studie könnten bis zu 15 Millionen neue Jobs alleine zur Abdeckung der heutigen Stromanwendungen entstehen – mehr als doppelt so viele wie die IRENA in ihren Szenarien annimmt.

„Das Forscherteam der LUT University unter der Leitung von Prof. Breyer hat zudem erst in diesem Monat eine neue Studie zur Erreichung der Klimaneutralität in Europa vor 2050 veröffentlicht“, erklärt Fell. Diese Europa-Studie, erstellt in Zusammenarbeit mit dem europäischen Solarenergie-Verband SolarPower Europe, zeige ebenfalls, dass ein 100% erneuerbares Energiesystem in Europa nicht nur die größten Klimavorteile mit sich bringe, sondern auch am kostengünstigsten sei, verglichen mit Szenarien, die auf einen langsameren und geringfügigeren Ausbau der erneuerbaren Energien setzen.

Fells Resümee: „Noch sind wir politisch weit davon entfernt, dieses Ziel zu erreichen, aber eine solche Studie führt uns und auch den politischen Entscheidungsträger vor Augen, dass ambitionierter Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können. Das sollte Mut machen, um uns weiterhin für mehr Klimaschutz stark zu machen.“

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