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Kohlenstoffspeicherung

Wissenschaftler sehen „Humuszertifikate” kritisch

Der Klimaschutzeffekt der CO₂-Speicherung im Boden ist möglicherweise gering, wenn die Anbieter private CO2-Zertifikate anbieten, zeigt eine neue Studie.

Lesezeit: 2 Minuten

Mit einem gezielten Humusaufbau im Boden lässt sich CO₂ im Boden speichern. Der in Böden gebundene organische Kohlenstoff ist in der nördlichen Hemisphäre um ein Vielfaches größer als der in Pflanzen. Humus wird gebildet, indem organischer Kohlenstoff in Form von abgestorbenen Pflanzenresten von Tieren und Mikroorganismen in den Boden eingearbeitet und umgewandelt werden. Dadurch verbessert sich die Bodenfruchtbarkeit und die Wasserspeicherfähigkeit.

Bestimmte Kriterien nötig

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Um bei Landwirten Anreize für den Humusaufbau zu setzen, bieten Dienstleister den Verkauf von „Humuszertifikaten“ an. Gekauft werden diese Zertifikate von Privatleuten oder Unternehmen, um eigene CO2-Emissionen zu kompensieren. Für einen effizienten Beitrag zum Klimaschutz müssten diese Zertifikate jedoch bestimmten Kriterien entsprechen, die bei aktuellen Vergaben nicht immer berücksichtigt würden. Das zeigt eine neue Studie des BonaRes-Zentrums für Bodenforschung unter Beteiligung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.

Im Fokus der Studie „CO2-Zertifikate für die Festlegung atmosphärischen Kohlenstoffs in Böden“ stehen Messmethoden, Möglichkeiten des humusfördernden Ackerbaus, und Schwierigkeiten beim Einsatz privatwirtschaftlicher CO₂-Zertifikate als Anreizinstrument für mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft. Im Ergebnis bewerten die Autoren der Studie das Instrument der sogenannten „Humus-Zertifikate“ aktuell als kritisch.

Innerhalb der Studie wurden ausschließlich private CO₂-Zertifikate untersucht, die nicht im Rahmen des staatlichen Emissionshandels, sondern von privaten Unternehmen vergeben werden.

Die Kohlenstoffspeicherung lässt sich rückgängig machen

„Unsere Studie macht deutlich, dass alle Anreicherungen vollständig reversibel sind und eine zusätzliche sowie langfristige Kohlenstoffspeicherung kaum sichergestellt werden kann. Zudem lassen sich Verschiebungseffekte, die nur scheinbar eine positive Klimawirkung erzielen, von Zertifikatanbietern nur schwer auschließen", fasst Dr. Carsten Paul, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe „Folgenabschätzung von Landnutzungsänderungen“ am ZALF, die Schwierigkeiten bei der Vergabe von Humuszertifikaten zusammen. Obwohl es aus landwirtschaftlicher und klimaschutz-Sicht auf jeden Fall positiv ist, wenn der Kohlenstoffanteil in landwirtschaftlichen Böden durch gutes Management erhöht wird, ist das Instrument der privaten CO₂-Zertifikate daher möglicherweise ungeeignet. „Es wird für die Anbieter solcher Zertifikate sehr schwer werden, ihren Kunden die gleiche positive Klimawirkung zu garantieren, wie sie Zertifikate haben, die auf Emissionsvermeidung beruhen“, so Paul.

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