Der Zubau von Windkraftanlagen in Bayern ist im ersten Halbjahr 2015 stark gesunken. Die Zahl der Anlagen ist gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um rund ein Viertel zurück gegangen. Darauf weist der Landesverband Bayern des Bundesverbandes Windenergie (BWE) hin.
Im ersten Halbjahr 2014 wurden 51 neue Windräder im Freistaat aufgestellt,zwischen Januar und Juni dieses Jahres waren es nur noch 37. Der BWE-Landesvorsitzende Raimund Kamm mahnte angesichts der aktuellen Zahlen, dass Bayern Gefahr laufe, „die wichtigen Ziele Atomausstieg, Klimaschutz und eigene preiswerte Stromversorgung“ zu verfehlen.
Ein Grund für die deutliche Abnahme des Anlagenzubaus sei die allein im Freistaat gültige 10H-Regel, die vorschreibe, dass beim Bau neuer Windräder in der Regel ein Abstand von 2000 m zu Wohnhäusern eingehalten werden müsse. In der Folge seien in Bayern mit den verstreuten Weilern und Häusern kaum noch Genehmigungen möglich. Da auch die Zahl der neu eingereichten Genehmigungsanträge für zukünftige Windprojekte nach Inkrafttreten des 10H-Gesetzes fast auf Null zurückgegangen sei, will sich der BWE laut Kamm an den Klagen gegen die Regel beteiligen. AgE