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Entweder teuer oder gar nicht

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Probleme bei der Teilebeschaffung gehen durch alle Komponentenarten“, sagt der Unitleiter Digitalisierung und ehemalige Bereichsleiter für Beschaffungen von Horsch, Johann Neidl. „Woche für Woche sind andere Bauteile betroffen.“ „Die Probleme wirken sich leider auch auf manche Liefertermine aus“, ergänzt Cornelia Horsch. Besonders die Pflanzenschutzspritzen verlassen demnach immer mal wieder unvollständig das Werk. Aber auch andere Maschinen sind davon betroffen. Die Händler komplettieren die Geräte dann vor Ort. „Wir müssen die Maschinen unvollständig verschicken, denn ansonsten kommt die ganze Logistik zum Stehen. Transportkapazitäten am Markt sind knapp. Die Kosten für einen Transport um das Vierfache gestiegen“, erklärt die Geschäftsführerin weiter. Die Kostensteigerungen seien teils enorm. Ganz schwierig sei zurzeit die Beschaffung von Elektronikkomponenten. „Bauteile, die wir auf Platinen auflöten müssen, bekommt man so auf dem Markt gar nicht mehr. Broker, also Finanzdienstleister kaufen die Kontingente von Chips auf und verteilen diese dann unter den Interessenten.“ So würden dann aber Teile, die zuvor etwa 90 Cent gekostet haben, nun etwa 40 bis 50 $ kosten. „Entweder man bezahlt diesen Preis oder man bekommt eben keine Ware und kann nicht mehr liefern,“ ist Johann Neidl besorgt.

Seit dem Ukraine-Krieg habe sich die Lage weiter verschärft. So würden besonders Kabelbäume für die Automobilindustrie aus dem Land kommen. Da sich die Autohersteller nun auf neue Lieferanten stürzen, werde auch die Beschaffung bei Horsch schwieriger. Besonders kritisch ist für Horsch auch der Ausfall der Ukraine als Stahllieferant: Während die Preise sich vor zwei Jahren noch um die 600 €/t bewegten, sind diese vor dem Krieg auf etwa 1400 €/t gestiegen. Nun liegen die Preise bei etwa 2000 €/t. Das verteuert einen einfachen 3 m-Grubber alleine beim reinen Stahlpreis um etwa 2800 €. „Preissteigerungen vom zwei- bis zum siebenfachen für Gas, welches bei Umform- und Schmiedeprozessen viel benötigt wird, oder anderen Rohstoffen sind dabei nicht eingerechnet“, gibt Cornelia Horsch zu bedenken.

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Die Horsch-Werke laufen zurzeit an der Auslastungsgrenze, trotz der Lieferproblematik. Die hohen Getreidepreise und in manchen Ländern auch Subventionen befeuern die Investitionsbereitschaft. Die Lieferzeiten liegen häufig bei acht und mehr Monaten. „Momentan ist noch sehr viel Geld im Markt. Die Situation wird sich erst beruhigen, wenn die Zinsen und/oder die Maschinenpreise stark steigen. Beim Stahlpreis sehen wir erst eine Besserung, wenn der Ukraine-Krieg endet, “ blickt Johann Neidl wage in die Zukunft. Florian Tastowe

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