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topplus Reportage

Faire Preise und Verlässlichkeit

Lesezeit: 3 Minuten

Zu den streikenden Bauern gehörte auch Ludger Engeln. Neben dem höheren Erlös begrüßt er, dass die Altkuh nun besser wertgeschätzt wird.

Ludger Engeln ist von dem neuen Vermarktungskonzept voll überzeugt. Der Biomilchviehhalter aus Niedersachsen hat nicht eine Sekunde gezögert, als er von dem Aufruf zum Streik erfuhr. „Die Ungerechtigkeit war so offensichtlich, wir mussten endlich etwas tun“, erinnert er sich. Mitten in der Pandemie bekam er für seine Bioaltkühe immer weniger, weil sie an die konventionellen Kühe gekoppelt waren. Gleichzeitig sei aber Biohackfleisch im Laden immer teurer geworden, weil die Leute im Lockdown mehr Geld für Fleisch ausgaben.

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Früher hat er mehrere Händler angerufen und versucht, so einen höheren Zuschlag für seine Altkühe auszuhandeln. „Über 30 bis 40 Cent kam ich aber nie hinaus“, berichtet Engeln. Seitdem er über die VGS vermarktet, liegt der Aufschlag schon mal bei 1€ pro kg SG. Er möchte aber eigentlich unabhängig vom konventionellen Markt bezahlt werden. „Das ist ein ganz eigener Markt. Die Koppelung macht keinen Sinn“, sagt er.

Keine Rosinen picken

Für Engeln, der 400 Milchkühe hält, hat sich die Umstellung gelohnt, weil er nun deutlich mehr pro Tier erlöst. Es gehe ihm aber nicht nur um den Erlös. „Mich ärgert schon länger, dass die Altkuh für viele Berufskollegen nur ein Abfallprodukt ist“, erklärt er. Mit einem unabhängigen Preis und eigenen Vermarktungsstrukturen bekommt die Bioaltkuh eine ganz andere Wertigkeit.

„Ich hätte im Sommer für meine Altkühe zeitweise sogar etwas mehr erlösen können als über die VGS“, berichtet Engeln. Er sei aber nicht darauf eingegangen, weil das keine verlässliche Abnahme sei und er im Herbst vielleicht wieder weniger bekäme. „Ich möchte keine Rosinen picken“, stellt er klar. Sein Ziel sei ein nachhaltig fairer Preis und eine verlässliche Abnahme. Er habe nun auch ein viel besseres Gefühl bei der Vermarktung, weil er wisse, wohin das Fleisch der Schlachttiere gehe. „Das Fleisch bleibt in den traditionellen Biostrukturen und lange Transportwege werden vermieden.“

Abgesehen davon ist für ihn die Vermarktung nun deutlich einfacher. „Ich melde montags Tiere per E-Mail an und liefere alle nötigen Dokumente und Daten an die VGS“, erklärt Engeln. Am Donnerstag hat er dann die Bestätigung per E-Mail, die er dem Transporteur am Freitag ausgedruckt mitgibt. Das Abtelefonieren verschiedener Händler und die hektische Suche nach Dokumenten entfalle. Das ganze Konzept sei sehr transparent und mit Knut Peters könne er sich darauf verlassen, dass die Schlachtprotokolle auch stimmen. „Das schafft Vertrauen“, sagt Engeln.

Der Milchviehhalter sieht eigentlich nur Vorteile im neuen System. Etwas Bauchschmerzen hat er, wenn die Lkw für einzelne Tiere zum Teil sehr weit fahren. Das sei aber nicht zu ändern und entspanne sich vielleicht, wenn künftig die Zahl der Biomilchviehhalter weiter zunehme. -ab-

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