Nachdem auch in Österreich die großen Handelsketten die Preise für Milchprodukte gesenkt haben, schlagen die Bauern Alarm.
Vor allem die "Grünen" und der Verbund "Bio Austria" protestierten gegen "die Preisschleuderei des Handels" und forderten angesichts des hohen Qualitätsstandards und der strengen Tierschutzauflagen einen "Österreich-Bonus" für die Milchproduzenten. In Österreich werden jährlich mehr als 400 000 t Biomilch erzeugt. Das sind 17 % der gesamten Milchproduktion.
Die Grünen forderten neue politische Rahmenbedingungen für die Milchproduktion. Pirklhuber machte die EU-Agrarpolitik mit der Aufstockung der Milchquoten für das Preisdesaster verantwortlich. Zudem verkomme der Health Check immer mehr zu einer Mogelpackung.
Anton Haimberger von der größten österreichischen Molkerei Bergland in Aschbach machte seinerseits gegenüber dem Pressedienst Agra-Europe deutlich, dass sich die österreichischen Verarbeitungsbetriebe nicht dem Trend auf den globalisierten Milchmärkten entziehen könnten. Man sei jedoch bemüht, Preise an die Bauern zu zahlen, die betriebswirtschaftlich möglich seien. Die Molkerei Bergland ist in reiner Bauernhand. Das Unternehmen gehört rund 11 000 Milcherzeugern und verarbeitet jährlich 837 Mio. kg Milch. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Molkerei einen Umsatz von etwa 580 Mio Euro. Etwa 37 % des Umsatzes wurden im Export erwirtschaftet.