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Tierschutz

Agrarminister über mögliche EU-Regelung zum Kükentöten gespalten

Polen, Bulgarien, Rumänien und Dänemark sind nur einige Länder, die sich kritisch zu einem möglichen EU-weiten Verbot des Kükentötens äußern. Auch das Käfigverbot wollen einige nicht mittragen.

Lesezeit: 3 Minuten

Deutschland und Frankreich haben im EU-Agrarrat vorgeschlagen, das Töten männlicher Legeküken europaweit zu verbieten. Im Zuge der anstehenden Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung könne die Kommission zeitnah die notwendige Folgenabschätzung einleiten, heißt es in dem Antrag. In Deutschland und Frankreich sind die Praktiken ab 2022 bereits gesetzlich untersagt.

Mitgetragen wird die deutsch-französisch Initiative von Spanien, Irland, Österreich, Portugal und Luxemburg. Mehrere Mitgliedstaaten sind da jedoch anderer Meinung. Der polnische Delegationsleiter betonte etwa, dass Tierschutzfragen beim Kükentöten mit der Rentabilität in Einklang gebracht werden müssten. Bulgarien und Rumänien pochten ebenfalls darauf, zunächst die Kosten der Techniken zu bewerten, bevor gesetzliche Regeln erlassen würden.

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Zurückhaltend gab sich auch Dänemarks Landwirtschaftsminister Rasmus Prehn. Seiner Auffassung nach ist die Früherkennung des Kükengeschlechts gerade in großen Einheiten noch nicht ausgereift genug. Tschechien gab zu bedenken, dass ein Verbot des Kükentötens vor allem kleine und mittlere Unternehmen belasten würde. Italien stellte zwar fest, dass eine Fortsetzung der gängigen Praxis ethisch nicht zu vertreten sei. Allerdings ist auch nach Auffassung Roms gegenwärtig noch keine marktreife Technik zur Geschlechtsbestimmung im Ei vorhanden.

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Vorschlag für Käfigverbot angekündigt

Widerspruch von Ministern gab es derweil auch mit Blick auf die jüngst von der EU-Kommission kommunizierten Pläne, die Käfighaltung aller Nutztiere in einigen Jahren EU-weit komplett untersagen zu wollen. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides will bis 2023 einen Legislativvorschlag vorlegen.

Das würde unter anderem auf eine EU-weite Abschaffung der Kastenstände für Sauen, der ausgestalteten Käfige für Legehennen und der sogenannten Kälberiglus hinauslaufen. Aber auch die Käfighaltung für Kaninchen, Junghennen, Masthähnchen, Legetiere, Wachteln, Enten und Gänse soll laut der Brüsseler Kommission unter das von ihr ins Auge gefasste Verbot fallen.

Kritik

In Bulgarien beträgt der Anteil der Legehennenhaltung in Käfigen noch rund 70 %. Das Land pocht deshalb auf eine möglichst lange Übergangszeit und einem Schutz bereits getätigter Investitionen. Auch Rumänien mahnte einen ausreichenden Schutz bereits getätigter Investitionen in Käfighaltungssysteme an. Kroatien zeigte sich indes besorgt, dass ein zu schnelles Verbot die Versorgung mit Lebensmitteln beeinträchtigen könnte.

Klare Position gegen die von Kyriakides vorgebrachten Verbotspläne bezog Ungarns Agrarminister Nagy. Er gab zu bedenken, dass die Käfighaltung von Legehennen ein idealer Schutz vor Krankheiten wie der Vogelgrippe sei. Zum anderen seien die meisten Legehennenrassen gar nicht für andere Haltungsformen geeignet. Spanien drängte auf zusätzliche Finanzhilfen, um die Landwirte bei der Umstellung zu unterstützen. Auch wenn man die Pläne einer Abschaffung der Käfighaltung voll und ganz unterstütze, alleinige Beihilfen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) reichten nicht, so die Delegation aus Madrid.

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