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Ausstieg aus Kükentöten: Geflügelverband mahnt mehr Ehrlichkeit an

Ein sofortiger Ausstieg ist laut ZDG nicht machbar. Wer das fordere, handelt unverantwortlich, unehrlich und verkennt bewusst die Tatsachen, so Friedrich-Otto Ripke.

Lesezeit: 3 Minuten

In der Diskussion um den Ausstieg aus dem Töten männlicher Eintagsküken mahnt die deutsche Geflügelwirtschaft "mehr Ehrlichkeit, mehr Realismus, mehr echten Lösungswillen" aller Beteiligten an und fordert im Sinne des Tierschutzes eine gesamteuropäische Regelung.

"Wir brauchen in der Debatte um den von allen Beteiligten gewollten Ausstieg viel mehr Ehrlichkeit und viel weniger populistische Forderungen", sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). Zwei zentrale Aspekte stellt er klar:

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  • "Ein sofortiger Ausstieg ist nicht machbar, weder in Deutschland noch sonstwo auf der Welt. Wer den sofortigen Ausstieg fordert, handelt unverantwortlich, unehrlich und verkennt bewusst die Tatsachen."

  • "Ein rein deutsches Gesetz würde die bloße Verlagerung des Tierschutz-Problems ins Ausland bedeuten. Durch ein solches Gesetz würde nicht ein einziges Küken weniger getötet."

"Unser Bekenntnis gilt: Wir wollen aus dem Kükentöten aussteigen - und zwar so schnell wie möglich", betont ZDG-Präsident Ripke. Das Problem in der öffentlichen Diskussion sei aber, dass beim Bekenntnis "so schnell wie möglich" allzu oft nur das "schnell" gesehen werde, nicht das "möglich". Ripke fordert eine lösungsorientierte Rückbesinnung auf die wissenschaftlich belegten Fakten zur Machbarkeit und weist Vorwürfe, die Geflügelwirtschaft spiele auf Zeit, mit Entschiedenheit zurück.

"Wir haben dem Ministerium konkrete Lösungsansätze unterbreitet, die eine klare Perspektive auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Kükentöten aufzeigen", sagt er. Durch eine Kombination verschiedener Ansätze - konkret durch die Geschlechtsbestimmung im Ei mittels Hyperspektral- und Hormonanalyse, durch die Aufzucht der Bruderhähne und durch die Haltung von Zweinutzungshühnern - sei es das ambitionierte, aber machbare Ziel der Branche, die Anzahl getöteter Hahnenküken bis 2022 um die Hälfte zu verringern.  

"Einen anderen Weg als die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft gibt es nicht"; betont Ripke. Ein rein deutsches Gesetz mit einem Verbot des Kükentötens in Deutschland hätte nicht zur Folge, dass auch nur ein einziges Küken weniger getötet würde - die weiblichen Legehennenküken oder Junghennen kämen dann einfach aus dem Ausland, wo deren Brüder weiter getötet würden. Ripke: "Ein solches Gesetz würde komplett ins Leere laufen und nur den Brüterei-Standort Deutschland abwickeln. Wir brauchen hier eine europaweite Regelung."

Aus Sicht der deutschen Geflügelwirtschaft müssen alle Verantwortungsbereiten gemeinsam umsetzbare Lösungen zügig vorantreiben. Dazu gehören die Geflügelwirtschaft, die Wissenschaft, der Markt bzw. die Verbraucher mit einer nötigen höheren Akzeptanz für "Bruderhahn"-Erzeugnisse - und schließlich und vor allem auch die Politik. "Realpolitik mit realistischen Umsetzungsplänen ist gefragt!", fordert Ripke. "Die von Bundesministerin Klöckner angekündigte Zusammenarbeit mit Frankreich wäre ein guter Schritt und könnte am Ende ganz Europa mitnehmen."

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