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Eier werden knapp: Vogelgrippe ist nur ein Grund

Hohe Futterkosten, das Ende des Kükentötens und jetzt auch noch Geflügelpest. Der Bundesverband Ei warnt vor Versorgungsengpässen mit Eiern zu Weihnachten.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Versorgung mit Eiern deutscher Herkunft könnte zu Weihnachten nicht mehr gewährleistet sein, warnt der des Bundesverband Ei e.V. (BVEi) in dieser Woche. „Eier sind äußerst knapp auf der Welt und in Deutschland sind sie extrem knapp“, sagt Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverband Ei e.V. (BVEi) gegenüber top agrar.

Er erwartet, dass die Eierversorgung zu Weihnachten „nicht mehr auskömmlich“ sein wird. Die Einstallungen bei den Legehennen gingen in den letzten Monaten drastisch zurück, erläutert Schönnecke. „Wir erwarten 20 bis 30 Prozent weniger Einstallungen bei Legehennen für Januar und Februar im nächsten Jahr im Vergleich zum Vorjahr“, sagt er.

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Futterkosten belasten Betriebe

Die Gründe für die Knappheit bei Eiern sind dreigeteilt. Zum einen ist es in Deutschland seit Anfang 2022 verboten, männliche Küken in der Legehennen Erzeugung zu töten. In der Folge sind laut dem BVEi in Deutschland allein im ersten Quartal 2022 ein Drittel weniger Bruteier eingelegt worden, als im Vorjahreszeitraum.

Hinzu kommen die seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gestiegenen Futterkosten. Diese spürten die Eier erzeugenden Betriebe nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, erläutert Schönecke.

BVEi erwartet Entgegenkommen vom Handel

Allerdings haben die Packstellen die gestiegenen Produktionskosten nicht in den Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel weiterreichen können. „Die Preise für 2023 sind fest, die Packstellen haben niedrige Preise akzeptiert, so hat der Lebensmitteleinzelhandel gute Preise hin bekommen“, sagt Schönecke.

Er ruft den Handel nun zu einem Entgegenkommen bei der Vertragsgestaltung auf. „In dieser besonderen Situation muss dem Handel klar sein, dass die Einhaltung vertraglich vereinbarter Mengen nicht mehr leistbar ist“, sagt Schönecke.

Geflügelpest bisher noch im Griff

Denn nun kommt mit dem Herbst und Winter das anschwellende Geflügelpestgeschehen noch obendrauf. „Wir wissen nicht, wo da die Reise hin geht“, sagt Schönecke. Weitere Ausbrüche in Nutzgeflügelbeständen und Aufstallungspflichten für Erzeuger von Freilandeiern sind regional zu erwarten.

In dieser Woche traf es einen Betrieb im niederrheinischen Rees in Nordrhein-Westfalen. Dort musste ein Putenbestand mit rund 20.000 Tieren wegen des Verdachts eines Ausbruchs der Geflügelpest getötet werden. NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen rief Geflügelhalter daraufhin auf, wachsam zu sein und Biosicherheitsmaßnahmen konsequent einzuhalten.

Ende Oktober hatte die Vogelgrippe mehrere Betriebe im viehstarken Westen Niedersachsens getroffen. Die Landkreise in Osnabrück und im Emsland richteten daraufhin Überwachungszonen rund um die betroffenen Höfe ein, auch dort gilt jetzt die Stallpflicht.

Dennoch hält Schönecke die Vogelgrippe aktuell noch für die geringste Gefahr für den Eiermarkt. „Es gibt immer mal wieder einen Einschlag mit der Vogelgrippe, wir haben aber keinen Seuchenzug bisher“, sagt er. Er führt das darauf zurück, weil der Seuchenschutz in Deutschland mit den Restriktionsgebieten und den Maßnahmen der Landkreise bisher gut funktioniere.

Die betroffenen Gebiete würden so gut abgeschlossen, dass es bisher nicht zu den besonders gefährlichen Übertragung des Vogelgrippevirus von Tieren zwischen verschiedenen Beständen gekommen sei. „Wenn wir den Seuchenschutz in den viehdichten Regionen in den Griff bekommen, kommen wir durch den Winter“, gibt sich Schönecke daher optimistisch.

Ruf nach finanziellen Hilfen

Der Bundesverband Ei sieht dennoch den nächsten Strukturwandel bei den Legehennenhaltern auf Deutschland zu kommen. Er ruft daher das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) zur Hilfe. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir müsse mit einem finanzmittelstarken Soforthilfeprogramm die Verluste der Legehennen Halter ausgleichen und damit seinen Beitrag dazu leisten, die heimische Erzeugung von Eiern abzusichern, fordert Schönecke.

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