Brasilien, der weltweit führende Geflügelexporteur, hat am 16. Mai 2025 seinen ersten Ausbruch der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in einer kommerziellen Geflügelfarm (Masthühner) in Montenegro, Bundesstaat Rio Grande do Sul im Süden des Landes, bestätigt. Der betroffene Zuchtbetrieb beliefert unter anderem Vibra Foods, ein Unternehmen mit Verbindungen zu Tyson Foods.
Das brasilianische Landwirtschaftsministerium (MAPA) hat umgehend nationale Notfallpläne aktiviert, um den Ausbruch einzudämmen und die Tilgung einzuleiten. Maßnahmen umfassen die Keulung betroffener Tiere (17.000) und die Überwachung eines 10-Kilometer-Radius um den betroffenen Betrieb.
Handelsbeschränkungen haben wirtschaftliche Auswirkungen
Gemäß den geltenden Handelsvereinbarungen besteht für Länder wie China, die Europäische Union und Südkorea nun das Recht die Einfuhren für Geflügelexporte aus Brasilien für 60 Tage auszusetzen. Andere wichtige Handelspartner wie Japan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben Regionalisierungskonzepte vereinbart, die sich auf den betroffenen Bundesstaat beschränken.
Brasilien exportierte im Jahr 2024 Geflügelfleisch im Wert von rund 10 Mrd. US-Dollar, was etwa 35 % des weltweiten Handels ausmacht. Die wichtigsten Exportmärkte sind China, Japan, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Bereits im Mai 2023 wurden in Brasilien erste HPAI-Fälle bei Wildvögeln festgestellt. Die brasilianischen Behörden hatten bis dahin erfolgreich verhindert, dass sich das Virus auf kommerzielle Geflügelbetriebe ausbreitet. Die brasilianische Geflügelindustrie steht nun vor erheblichen Herausforderungen, da der Ausbruch potenziell weitreichende Auswirkungen auf den internationalen Handel haben könnte.