In Frankreich sind jetzt die ersten Schätzungen zu den Kosten einer Impfung gegen die Hochpathogene Aviäre Influenza (HPAI) bekannt geworden. Ausgegangen wird demnach von einem jährlichen finanziellen Aufwand zwischen 30 Mio. € und 400 Mio. €.
Bei der Untergrenze würde sich der Einsatz des Impfstoffs auf wenige Hochrisikogebiete beschränken; die Obergrenze legt eine landesweite Impfkampagne zugrunde. Die Schätzungen wurden von Tierärzten in Abstimmung mit Erzeugerorganisationen erarbeitet und beinhalten die Kosten für den Impfstoff, die Arbeitskräfte sowie Kontrollen.
Mit Mastgeflügel sollen in Frankreich Medienberichten zufolge zwischen 6 Mrd. € und 7 Mrd. jährlich umgesetzt werden; bei Legehennen sind es etwa 1,6 Mrd. € und bei Stopfleber 260 Mio. €.
Neue Krankheitswelle
Die Geflügelpest breitet sich unterdessen im Land immer weiter aus. Zu Beginn vergangener Woche waren nach offiziellen Zahlen 114 Ausbrüche in gewerblichen Nutzgeflügelhaltungen registriert, das waren 23 mehr als fünf Tage zuvor. Schwerpunkt des Seuchenzuges ist wieder der Westen des Landes.
Laut Landwirtschaftsministerium befindet sich der Vogelzug auf einem saisonalen Höhepunkt; entsprechend hoch sei der Virusdruck. Die Bestände von Enten und Puten würden nun in erheblich größerem Maßstab als bisher verringert, um die Ausbreitung der Seuche zu verlangsamen. Ställe im Umkreis von 10 km bis 20 km um die Ausbrüche werden durch vorgezogene Schlachtungen geräumt. In bis zu 50 km Entfernung zu den Seuchenherden wird zudem die Einstallung von Enten und Puten verboten; für Hühnerställe werden längere Leerstände vorgeschrieben.