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Ausbreitung des Vogelgrippevirus - Geflügelpest fordert alle

In Großbritannien werden die Eier knapp. Auch auf dem europäischen Festland greift die Geflügelpest immer weiter um sich. Alle Beteiligten sind nun gefordert.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Kommentar von Birgit Waterloh erschien zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

In Großbritannien streichen Restaurants Eiergerichte von der Karte. In Supermärkten ­werden Eier rationiert. Grund dafür sind die dezimierten Legehennenbestände nach zahl­reichen Geflügelpestausbrüchen. Die Hälfte der Freilandputen, die auf der britischen Insel tra­ditionell an Weihnachten auf den Tisch kommt, ist der Seuche ebenfalls zum Opfer gefallen. Und auch auf dem europäischen Festland greift die Geflügelpest immer weiter um sich.

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In den 1980er-Jahren galt die Geflügelpest bzw. Aviäre Influenza (AI) als ausgerottet. Doch mittlerweile treten immer mehr Seuchenfälle auf. Die Saison 2021/22 war mit EU-weit schätzungsweise 47,7 Mio. infizierten Tieren der bisherige Höhepunkt. Das geografische Ausmaß ist größer denn je und reicht vom norwegischen Spitzbergen bis nach Südportugal und in die Ukraine.

Bislang war die Gefahr einer Infektion von Haus- und Wirtschaftsgeflügel fast nur zu Zeiten des Vogelzugs gegeben. Inzwischen stellen Wild­vögel ein dauerhaftes Risiko für Hausvögel dar. Zwischen Juni und September ging die Zahl der Ausbrüche bei Hausvögeln zwar zurück, war jedoch immer noch mehr als fünfmal so hoch wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Virus erreichte in diesem Jahr auch Brutkolonien von Meeresvögeln und führte dort zu einem Massensterben.

Große Verluste für Geflügelhalter

Die Folgen der Geflügelpest sind enorm. Die Kosten für die Tötung der Tiere im Seuchenfall, deren Entsorgung sowie für Reinigung und Desinfektion der Ställe gehen in die Millionen. Dies zieht steigende Beiträge zur Tierseuchenkasse nach sich. In den Sperrgebieten dürfen Landwirte keine Tiere einstallen. Diese fehlen später am Markt und Geflügelfleisch wird teilweise knapp. Gleichzeitig schlüpfen in den Brütereien Küken, die niemand aufnehmen kann. Von der psychischen Belastung der betroffenen Landwirte ganz zu schweigen. Eine Stallpflicht ist insbesondere für Gänse, Hennen in Mobilställen und Hobbyhaltungen schwierig. Rassegeflügelzüchter beklagen zudem den Verlust wertvoller Zuchttiere und Genreserven.

Die Hygiene bei Wirtschaftsgeflügel hat sich seit den 1980er-Jahren deutlich verbessert. Nur eine Altersgruppe an einem Standort und Rein-Raus-Verfahren in Kombination mit Biosicherheitsmaßnahmen zeigen Wirkung. Doch Experten bezweifeln inzwischen, dass das allein ausreicht. Die Rufe nach einer Impfung werden immer lauter. Die ist bislang nicht erlaubt.

Gekoppelt an ein Wildvogelmonitoring könnten Impfungen jedoch Flächenbrände verhindern. Auch die EU scheint inzwischen alarmiert. So hat der Entwurf einer neuen Delegierten Verordnung bereits die Anhörung durchlaufen. Doch auch wenn die Impfung kommt, ist das sicher kein Allheilmittel. Schludrian bei den Biosicherheitsmaßnahmen dürfen sich die Geflügelhalter auch dann nicht leisten. Die Geflügelpest fordert weiterhin alle Beteiligten.

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