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Freiwillige Selbstverpflichtung

Geflügelwirtschaft bekräftigt Verzicht auf Reserveantibiotikum Colistin

Als ein „sehr weitgehendes Angebot“ bezeichnet Geflügelverbandspräsident Ripke die freiwillige Selbstverpflichtung, auf das Reserveantibiotikum Colistin zu verzichten. Kritik lässt er nicht gelten.

Lesezeit: 2 Minuten

Die deutsche Geflügelwirtschaft will künftig in der Masthähnchen- und Putenhaltung komplett auf den Einsatz des in der Humanmedizin als besonders relevant eingestuften Reserveantibiotikums Colistin verzichten. Daneben soll der Einsatz von Fluorchinolen signifikant reduziert werden. Das hat der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) anlässlich der Kritik des Bundeslandwirtschaftsministeriums an seinem Aktionsplan Antibiotika bekräftigt.

ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke sprach von einem „sehr konkreten, sehr weitgehenden Angebot“. „Der Komplettverzicht auf Colistin ist ein bedeutender Schritt auf dem gemeinsam zu beschreitenden Weg, Antibiotikaresistenzen bestmöglich zu verringern“, so Ripke gegenüber AGRA-EUROPE. Die Branche verpflichte sich trotz erheblicher Kraftanstrengungen freiwillig dazu.

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Gleichzeitig sei aber auch der Staat gefordert. Notwendig sei ein klarer Rechtsrahmen im Sinne eines gesetzlichen Verbots von Colistin.

Ripke zufolge ist die Geflügelwirtschaft mit ihrer Zusage dem Anspruch vollends gerecht geworden, in dem Aktionsplan konkrete Vorschläge zur Reduzierung des Einsatzes insbesondere von Reserveantibiotika vorzulegen. Nicht zielführend sei hingegen die Position des Bundeslandwirtschaftsministeriums, über den Umweg des Arzneimittelrechts Tierhaltungsvorschriften erlassen zu wollen.

Keine Ansätze für Verbesserungen

Der ZDG hatte im November letzten Jahres einen ersten Entwurf für einen Aktionsplan zur Reduzierung des Einsatzes von Reserveantibiotika in der Geflügelhaltung vorgelegt und ihn im Frühjahr überarbeitet. Dazwischen gab es Gespräche mit dem Bundeslandwirtschafts- und dem Bundesgesundheitsministerium.

Der Parlamentarische Staatssekretär vom Agrarressort, Hans-Joachim Fuchtel, hatte Anfang Mai deutliche Kritik an dem überarbeiteten Aktionsplan geübt. Der enthalte „keine Ansätze für wesentliche systemische und strukturelle Verbesserungen der Tiergesundheit und zur Reduktion des bakteriellen Infektionsdrucks in der Haltung von Masthühnern und Mastputen“, heißt es in der Antwort Fuchtels auf eine schriftliche Frage der agrarpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Dr. Kirsten Tackmann.

Defizite beseitigen statt nur beschreiben

Die Parlamentarierin mahnte indes die Bundesregierung zu mehr Ehrgeiz bei der Antibiotikaminimierung. „Der Antibiotikaeinsatz muss auch in der Tierhaltung nicht nur reduziert, sondern minimiert werden“, so Tackmann zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage ihrer Fraktion zum Thema „Offene Fragen zur Antibiotikaminimierung bei Nutz-, Klein- und Heimtieren“.

Handlungsbedarf gebe es insbesondere bei den Reserveantibiotika, die der Humanmedizin vorbehalten werden müssten. Defizite sieht die Linken-Politikerin vor allem in der Geflügelhaltung. Sie müssten „beseitigt statt nur beschrieben werden“. Freiwilligkeit ist Tackmann zufolge hier fehl am Platze. Die anstehende nationale Umsetzung der EU-Tierarzneimittelverordnung bis 2022 müsse für deutlichere Schritte in Richtung Risikominimierung genutzt werden.

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