Auf einem kommerziellen Geflügelbetrieb in der Nähe des Dorfes Linton-on-Ouse (North Yorkshire) wurde am 20. Juni die Vogelgrippe bestätigt. Das Department for Environment, Food & Rural Affairs (DEFRA) hat daraufhin die Tötung der 75.000 Legehennen angeordnet.
Um den Betrieb gilt nun eine 3 km große Sperrzone sowie eine 10 km große Beobachtungszone.
Der aktuelle Ausbruch erfolgte nur wenige Tage, nachdem die Krankheit in einem Hinterhofbestand in der Grafschaft Durham und einem kleinen Geflügelbetrieb in West Yorkshire bestätigt worden war, schreibt die Zeitung FarmingUK. Die Welle von HPAI-Ausbrüchen in Großbritannien hält damit weiter an. Seit Ende 2021 kommt es immer wieder sowohl in kommerziellen als auch in privaten Geflügelbeständen zu neuen Fällen.
Hunderttausende Vögel getötet
Vor allem die Wintersaison 2024/25 war besonders herausfordernd: Hunderttausende Vögel mussten nach bestätigten Funden getötet werden. Experten warnen, dass das Virus, dessen Verbreitungsschwerpunkt typischerweise in den kälteren Monaten liegt, nun das ganze Jahr über immer hartnäckiger wird, was Bedenken hinsichtlich seiner langfristigen Präsenz in Wildvogelpopulationen aufkommen lässt.
Vor allem Zugvögel spielen eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung der Krankheit, wobei es auch viele Fälle entlang der Wasserstraßen und Küsten gegeben habe.
Die allgemeine Stallpflicht ist zwar seit Mai aufgehoben, es gelten aber weiterhin strenge Biosicherheitsvorschriften in England, Schottland und Wales.
Kann die Gentechnik die Tiere immun machen?
Unterdessen hat eine parteiübergreifende Gruppe von Abgeordneten die Regierung aufgefordert, angesichts der weltweit steigenden Vogelgrippefälle die Gesetzgebung zur Genomeditierung für Nutztiere zu erleichtern, so FarmingUK weiter.
Die Gruppe forderte die dringende Umsetzung einer sekundären Gesetzgebung im Rahmen des Genetic Technology (Precision Breeding) Act 2023, die den Einsatz der Genomeditierung bei Nutztieren ermöglicht.