topplus Angespannte Versorgungslage

Geflügelpest in Brasilien könnte zu Preissteigerungen bei uns führen

Mit Spannung blickt der weltweite Geflügelfleischhandel auf Brasilien. Bleibt es bei dem einen Geflügelpestfall? Wenn nicht, sucht sich China neue Lieferanten. Bei uns ziehen schon die Preise an.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Ausbruch der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in Brasiliens Geflügelwirtschaft hat das Potenzial, die globalen Handelsströme von Geflügelfleisch in neue Bahnen zu lenken. Darauf hat das französische Fachinstitut für Geflügelwirtschaft (Itavi) hingewiesen.

Laut den Fachleuten muss etwa damit gerechnet werden, dass die von Brasiliens wichtigsten Abnehmern verhängten Importstopps die Nachfrage nach Ware aus der Europäischen Union befeuern. Vor dem Hintergrund der in der Gemeinschaft bereits angespannten Versorgungslage könne das zu Preiserhöhungen führen.

Schwenkt China nun zu EU-Geflügelfleisch um?

Chancen sieht das Itavi für die europäischen Erzeuger im Handel mit China. Peking müsse nach dem Verlust seiner beiden wichtigsten Lieferanten darauf achten, seine Versorgung zu sichern. Die Volksrepublik war Hauptabnehmer der brasilianischen Geflügelexporte und hat die Einfuhren von dort vollständig gestoppt.

Bereits zuvor hatte China seine Importe aus den USA dem Fachinstitut zufolge eingeschränkt, aufgrund der dort ebenfalls grassierenden Geflügelpest und des eskalierenden Handelsstreits.

Entscheidende Frage: Bleibt es beim Einzelfall?

Abzuwarten bleibt vorerst, ob es bei einem einzigen Ausbruch in einer brasilianischen Nutzgeflügelhaltung bleiben wird. Dann könnte das Land seine Lieferungen recht schnell wieder aufnehmen.

Für die brasilianische Geflügelwirtschaft steht viel auf dem Spiel. Nach Zahlen des Itavi wurden in die nun vollständig gesperrten Abnehmerländer 2025 im monatlichen Durchschnitt zusammen 148.217 t Geflügelfleisch im Wert von 266 Mio. € exportiert.

In der Europäischen Union wurden im Schnitt 22.022 t für 65 Mio. € abgesetzt, das Chinageschäft brachte monatlich im Mittel 64 Mio. € bei einem Volumen von 31.154 t. Insgesamt lieferte Brasilien 2024 den Institutsangaben zufolge rund 5,12 Mio t Geflügelfleisch im Wert von 9,14 Mrd. € ins Ausland. Jeweils 37% davon entfielen auf die Länder, die nun ihre Grenzen geschlossen haben.

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