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Hähnchenhalter Korte: "Tierwohl lässt sich der Bauer etwas kosten"

„Wir wollen uns mit höheren Standards und mehr Tierwohl beim Geflügelfleisch von Importen abheben", sagt Hähnchenhalter Thomas Korte aus dem Emsland. Das Landvolk hat ihn besucht.

Lesezeit: 3 Minuten

„Wir gehören zu den Besten der Welt“ – diesen Anspruch verfolgt Thomas Korte aus dem nördlichen Emsland jeden Tag. Der Landwirt beteiligt sich deshalb, wie 80 % der deutschen Hähnchenhalter, an der Initiative Tierwohl. Das bedeutet vor allem mehr Platz für die Tiere, Beschäftigungsmaterial wie Picksteine und zusätzliche unangemeldete Kontrollen, erklärt der Bauernverband aus Niedersachsen - das Landvolk.

Dieses Engagement lässt Korte sich Einiges kosten. „Am Ende ist das eine knappe Nullsummenrechnung, eher legt man noch Geld drauf“, ist er sich bewusst. Dem Landwirt ist aber dennoch wichtig, dass die Verbraucher, die das Fleisch seiner Hähnchen im Supermarkt oder Discounter kaufen, Vertrauen in seine Arbeit haben. „Wir wollen uns mit den höheren Standards von Importen abheben“, sagt er und hofft, dass sich das eines Tages auch bezahlt macht. Denn auf die Zunahmen, die Gesundheit der Tiere oder andere wirtschaftliche Faktoren hat sich das Tierwohl bislang kaum ausgewirkt.

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Neben den Tierwohlaktivitäten passt der Landwirt auch das Verkaufsgewicht den Anforderungen der Kunden an. Werden aus der Kühltheke mehr Hähnchenbrüste in den Einkaufswagen gelegt, verkauft er seine Tiere etwas schwerer, als wenn zum Beispiel Hähnchenschnitzel gefragt sind. „Was der Verbraucher nachfragt, wird direkt weitergegeben“, erläutert der Tierhalter das Zusammenspiel zwischen Landwirt, Vermarkter und Einzelhandel.

Je nachdem, ob die Tiere fünf oder sechs Wochen in seinem Stall sind, stallt er sieben- oder achtmal im Jahr neue Küken auf. Nach 31 Tagen werden die ersten 25 % der Hähnchen verkauft, damit die übrigen Tiere wieder mehr Platz bekommen, nach 41 Tagen die restlichen Tiere, die dann etwa 2.800 Gramm auf die Waage bringen.

Aufgrund der Corona-Krise sind die Preise nun etwas gesunken. „Normalerweise steigen die Preise im Frühjahr mit Beginn der Grillsaison an, jetzt fehlt aber der Absatz für Restaurants und Großküchen“, bedauert Korte. Gleichzeitig ist der Preis für das Futter gestiegen. Diese Differenz summiert sich bei hohen Tierzahlen schnell auf mehrere tausend Euro je Durchgang.

Denn obwohl Korte selbst Getreide anbaut, ist er doch auf spezielles Futter für jedes Alter der Hähnchen angewiesen, damit er sie optimal ernähren kann. Zudem streut er seine Ställe mit eigens dafür hygienisierten Strohpellets ein, um die Tiere vor Krankheitserregern und Salmonellen zu schützen. Trotz aller Schwierigkeiten stallt der Landwirt wieder junge Küken auf: Denn Niedersachsens Bauern machen weiter!

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