Britische Wissenschaftler wollen mithilfe des Genome Editings gripperesistente Hühner züchten, und zwar mit dem Ziel, die Übertragung des Virus von Wildvögeln auf den Menschen zu verhindern.
Wie die Virologin Prof. Wendy Barclay vom Imperial College London gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters vergangene Woche berichtete, sollen die ersten genetisch veränderten Tiere noch in diesem Jahr am Roslin Institut an der Universität Edinburgh ausgebrütet werden. Die DNA der Vögel sei mithilfe der Technologie Crispr/Cas derart verändert worden, dass diese vollständig immun gegen Grippe würden.
Die Idee dahinter ziele auf die Züchtung von Geflügel ab, das eine Art „Puffer“ zwischen Wildvögeln und Menschen bilden und somit Pandemien verhindern könne. Bereits 2016 konnte Barclay nach Angaben der Nachrichtenagentur zusammen mit Kollegen bei Hühnern ein Gen zur Kodierung eines Proteins ausmachen, das für sämtliche Grippeviren die Grundlage zur Infektion des Wirts bildet. In Labortests entwickelte Zellen ohne das Gen seien vollkommen unanfällig für entsprechende Viren gewesen.
Die DNA der Hühner soll Barclay zufolge nun so verändert werden, dass nur ein Teil des Schlüsselproteins von genetischen Veränderungen betroffen ist. Eine der größten Hürden sehe die Forscherin allerdings bei der Nutzung der genomeditierten Vögel durch die Geflügelproduzenten. Die Wahrscheinlichkeit sei nämlich groß, dass ein solcher Ansatz von weiten Teilen der Bevölkerung nicht angenommen werde und somit die Kaufbereitschaft fehle.