Die schwedische Konzernzentrale von Ikea verständigte sich zu Beginn des Jahres mit Vertretern zahlreicher Tierschutzorganisationen auf höhere Standards für Masthühner, deren Fleisch bei Ikea verkauft wird. Eine geringere Besatzdichte, Tageslicht, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten - die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative, die Ikea bis spätestens 2025 umsetzt, liegen über dem gesetzlich vorgeschriebenen Niveau. An einigen Stellen übertreffe das "Better Chicken Programm" von Ikea die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative sogar, freut sich die Albert Schweitzer Stiftung.
Die Anforderungen für Hühner sehen eine maximale Besatzdichte von 30 kg/m² vor. Sitzstangen oder Plattformen und Möglichkeiten zum Picken sollen vorhanden sein. Gemäß der IKEA Food Richtlinien über den Einsatz von Antibiotika soll es bis 2020 keine routinemäßige Verabreichung mehr geben. Bis zum Jahr 2025 soll der Einsatz von Antibiotika höchster Priorität, die für die menschliche Gesundheit von entscheidender Wichtigkeit sind, schrittweise eingestellt werden.
»Es wurde höchste Zeit, dass Ikea alle Kriterien unserer Initiative erfüllt«, sagte Mahi Klosterhalfen, Geschäftsführer der Albert Schweitzer Stiftung. »Besonders Ikeas Versprechen, die Überzüchtung bei Masthühnern zurückzufahren, waren vorher viel zu vage. Jetzt haben wir eine Lösung, die in Teilen über unsere Mindestkriterien hinausgeht«, so Klosterhalfen weiter.
Bereits 2011 hatte Ikea angekündigt, seine Masthuhn-Standards spätestens ab Ende 2016 zu erhöhen, dies aber aus Sicht der Tierschützer nicht ausreichend umgesetzt. Das Unternehmen gab nach dem Protest zahlreicher Organisationen einen Tierschutzpreis zurück. Ikea zählt mit seinen Restaurants zu den größten Gastronomie-Betreibern in Europa.
Die Kriterien der Europäischen Initiative gehen über die Standards der Initiative Tierwohl (ITW) hinaus. Die Mindestkriterien der Europäischen Masthuhn-Forderung tragen neben der Schweitzer Stiftung 28 Tierschutzorganisationen mit.