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Seuchenprophylaxe nötig

MV hebt Aufstallungsgebote für Geflügel im Land vorerst auf

Fast 350.000 Stück Geflügel sind in MV dem Virus H5N8 zum Opfer gefallen. Damit war dies der schlimmste Geflügel-Seuchenzug in der Geschichte des Landes.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Ausnahme des Landkreises Rostock, in dem noch bis Ende des Monats zwei Restriktionsgebiete bestehen, haben die Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern die Aufstallungspflicht für Geflügel aufgehoben.

Da es seit drei Wochen keinen positiven Befund bei Wildvögeln und seit mehr als vier Wochen keinen Ausbruch der Krankheit bei Hausgeflügel mehr gegeben hat, scheint sich das Seuchengeschehen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich abgeschwächt zu haben, so Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.

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„Fast 350.000 Tiere, die in Kleinsthaltungen und großen Betrieben gehalten wurden, sind der Seuche zum Opfer gefallen. Damit war dies der schlimmste Geflügel-Seuchenzug in der Geschichte des Landes. Das macht mich sehr betroffen. Dennoch bin ich froh, dass die Zusammenarbeit in den Veterinärbehörden und die Abstimmung mit dem Land sehr gut funktioniert hat."

Hoher Schaden

Backhaus verwies auf den hohen wirtschaftlichen Schaden. Die Seuche hat allein in MV rund 5,7 Mio. € gekostet. Die Hälfte davon trägt das Land. Mit Blick auf die Zukunft müsse es nun darum gehen, die Tiere besser zu schützen, sagte Backhaus weiter.

"Wir müssen unsere Lehre aus dem Seuchenzug ziehen und uns auf den kommenden Herbst vorbereiten. Das Abklingen des Seuchengeschehens aus der Wildvogelpopulation in unserem Land bestätigt, dass der Infektionsdruck in erste Linie aus dem Vogelzug herrührt. Wir müssen daher analysieren, wie das Virus insbesondere in die großen Putenbestände gekommen ist."

Der Minister schlägt neue Ansätze zur Seuchenprophylaxe vor: Wie ist das Betretungsmanagement? Wie wird mit Futter und Einstreu umgegangen? Er würde sich wünschen, dass sich auch der Bund einbringt und zum Beispiel die Forschung nach wirksamen Impfstoffen gegen die Geflügelpest intensiviert. "Wir brauchen Hilfen für die Geflügelhalter, damit sie ihre Stallungen seuchenhygienisch auf den neuesten Stand bringen können. Häufig stammen die Haltungskonzepte aus Zeiten, in denen wir es noch nicht mit der Geflügelpest zu tun hatten."

Backhaus für Prüf- und Zulassungsverfahren für Ställe

Bei der Modernisierung müssten aber auch die Aspekte Ökologie, individuelles Tierwohl und die Qualität der Arbeitsplätze im Auge behalten werden. Für Backhaus sei es unverständlich, dass Autos regelmäßig durch den TÜV überprüft werden, aber kein ähnliches Konzept für die Haltung von zigtausend Tieren existiert. "Ich denke, es wird Zeit für ein Prüf- und Zulassungsverfahren für Stallhaltungsanlagen. Dabei sollte ein unabhängiges Gremium über Haltungsformen und Standards entscheiden – nicht die Politik."

Der SPD-Politiker mahnt, dass das Thema Geflügelpest noch nicht erledigt sei. "Wir sollten uns daranmachen, ein integriertes Gesamtkonzept für die Geflügelhaltung zu entwickeln, das uns vor zukünftigen Krisen besser schützt. Das können die Steuerzahler zu Recht fordern und auch die Tierhalter sollten ein großes Interesse daran haben.“

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