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Neue Geflügelpestausbrüche nach Rasse-Zuchtschauen

In MV, Sachsen, Brandenburg, NRW und Hessen gibt es neue Geflügelpestfälle. Allen ist gemein, dass ihre Halter zuvor auf Geflügelausstellungen waren.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Fälle von Geflügelpest nehmen aktuell wieder zu. Besonders nach einer Geflügelschau in Demmin – wir berichteten.

Brandenburg

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Die Behörden aus Prignitz und Uckermark melden aktuelle Fälle von Vogelgrippe. Demnach sollen Züchter mit ihren Tieren bei einer Verbandsschau in Mecklenburg-Vorpommern gewesen sein. Das Verbraucherschutzministerium rät zur Umsicht.

In zwei brandenburgischen Landkreisen ist die Geflügelpest nachgewiesen worden. Betroffen sind Privatzüchter in der Gemeinde Uckerland (Uckermark) und in Schmolde bei Meyenburg (Prignitz), meldet der RBB unter Berufung auf die zuständigen Kreisverwaltungen. Auch sie sollen an besagter Landesverbandsschau der Rassengeflügelzüchter in Demmin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) teilgenommen haben.

Zur Bekämpfung der Viruserkrankung sei der gesamte Bestand in Uckerland und in Schmolde getötet und beseitigt worden, hieß es weiter. Zum Teil waren einige Tiere in der Prignitz schon vorher verendet. Rund um Schmolde wurde zudem eine Schutz-Zone von 3 km eingerichtet.

Außerdem wurde bekannt, dass sich Züchter aus Meyenburg und Umgebung nach Demmin noch zu einer weiteren Ausstellung getroffen haben. Die Veterinäre hätten sich laut RBB überrascht gezeigt, dass sich der Erreger über diesen Weg weiterverbreitet habe. Mitarbeiter des Landkreises seien nun unterwegs, um Bestände anderer Tierhalter rund um Meyenburg zu begutachten.

Wichtig: Die Geflügelpest ist inzwischen in Deutschland endemisch und tritt nicht mehr saisonal auf, sondern ganzjährig. Mehr dazu...

Sachsen: Sperrzone im Kreis Bautzen

Derweil berichtet der MDR über Geflügelpestausbrüche bei zwei Geflügelhaltungsbetrieben im Landkreis Bautzen: In Schmölln-Putzkau und in Lomske bei Radibor stellten die Amtstierärzte die Vogelgrippe fest.

Auch hier sehen die Behörden eine Verbindung zu einer Veranstaltung, der 64. Ausstellung des örtlichen Rassegeflügelzüchtervereins. Daher wurden um Umfeld der Austeller weitere Untersuchungen eingeleitet, teilte das Landratsamt mit. Zurzeit sind Geflügelausstellungen im gesamten Landkreis Bautzen verboten.

Die Allgemeinverfügung sieht eine Schutzzone im Umkreis von 3 km sowie eine Überwachungszone im Umkreis von 10 km vor. Davon betroffen sind auch diese Gemeinden:

  • Burkau, Bischofswerda
  • Großhartau, Großröhrsdorf
  • Demitz-Thumitz, Doberschau-Gaußig, Elstra
  • Neukirch, Rammenau
  • Schmölln-Putzkau, Steinigtwolmsdorf, Wilthen.

Im Gegensatz zum Geflügelpest-Ausbruch in Putzkau wurde das Risiko der Verbreitung für den Ausbruch in der Nähe von Radibor von den zuständigen Behörden als gering eingeschätzt. Daher sei hier auf eine Sperrzone verzichtet worden, so der MDR weiter.

Das Landratsamt Pirna warnte indes für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vor einer weiteren Verbreitung der Tierseuche. Das Risiko der Einschleppung in Hausgeflügelbestände sei so hoch wie noch nie. Als Grund nannte die Kreisverwaltung, dass die Viren aufgrund kühlerer Temperaturen und schwächerer Lichteinstrahlung besser überdauern könnten. Halter sollten ihre Bestände deshalb schützen.

Hessen: Geflügelpest-Verdacht im Kreis Marburg-Biedenkopf

Besorgt sind auch Geflügelhalter in Hessen. Nachdem auf dem Gelände eines Geflügelzuchtbetriebes in Münchhausen (Marburg-Biedenkopf) mehrere Hühner verendet sind, wurden 25 Tiere wegen des Verdachts auf Geflügelpest getötet, berichtet die Hessenschau.

Bei ersten vom Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz veranlassten Laboruntersuchungen wurde demnach bei 14 Vögeln der Geflügelpest-Erreger H5 nachgewiesen. Die finale Bestätigung durch das für Tierseuchen zuständige Friedrich-Löffler-Institut stehe noch aus, hieß es.

Nach Angaben des Kreises ist die Infektionsquelle mit hoher Wahrscheinlichkeit auch hier eine Geflügelausstellung in Nordrhein-Westfalen, die der betroffene Tierhalter mit einigen seiner Tiere besucht hatte. Die Einrichtung von festen Schutz- und Überwachungszonen sei derzeit nicht erforderlich. Die Situation vor Ort werde weiter engmaschig kontrolliert.

Tierhaltern werde zudem dringend empfohlen, auf den Besuch von Geflügelausstellungen zu verzichten.

NRW: Tierpark Weeze und Bad Laasphe betroffen

In Nordrhein-Westfalen hatte am Freitag bereits der Kreis Kleve einen weiteren Verdachtsfall gemeldet. Im Tierpark Weeze könnten sich vier Tiere angesteckt haben. Das teilte der Kreis am Freitag mit.

Bestätigt ist das Virus dagegen im Kreis Siegen-Wittgenstein. Betroffen ist demnach ein Bestand von 17 Hühnern eines Rassegeflügelzüchters in Bad Laasphe. Der Züchter hatte noch am letzten Novemberwochenende an der Kreisverbandsschau der Wittgensteiner Rassegeflügelzüchter in Bad Laasphe-Feudingen teilgenommen.

Die Behörden raten angesichts des hohen Wildvogelaufkommens allen Geflügelhaltern – auch Klein- und Hobbyhaltern –, die "Biosicherheit" einzuhalten, um die Tiere vor einem Viruseintrag aus der Natur zu schützen. Dies gilt auch für Legehennen-Mobilställe. Jeder direkte oder indirekte Kontakt zu Wildvögeln und deren Ausscheidungen müsse so weit wie möglich vermieden werden.

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