Schmeißfliegen können die hochpathogene aviäre Influenza (HPAI) auf Geflügel übertragen. Das haben Forscher der japanischen Universität Kyushu herausgefunden.
Schmeißfliegen ernähren sich von verwesendem Fleisch und Kot. Sie nehmen das HPAI-Virus von infizierten toten Vögeln oder deren Ausscheidungen auf. Im Gegensatz zu anderen Überträgern wie Vögeln und Säugetieren infizieren sich nicht mit dem Virus. Die Fliege überträgt das HPAI-Virus auf Hausgeflügel und Wildvögel, indem sie Oberflächen, Lebensmittel und Wasser kontaminiert oder von Geflügel gefressen wird, vermuten die Forscher.
Kraniche mit Geflügelpest infiziert
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden Schmeißfliegenkolonien in der Nähe von wilden Kranichpopulationen im Süden Japans gesammelt und analysiert. Während des Winters macht die dichte Population der wandernden Kraniche sie anfällig für Geflügelpest.
Das HPAI-Virus wurde auch auf Geflügelfarmen in der Region nachgewiesen, so dass die Ergebnisse auch auf die kommerzielle Geflügelhaltung anwendbar sind, stellten die Forscher fest. Von den 648 gesammelten Schmeißfliegen trugen 14 das Vogelgrippevirus in sich. Gentests bestätigten, dass derselbe Virusstamm, der in den Schmeißfliegen gefunden wurde, auch die Kranichkolonie infizierte.
„Während 14 Schmeißfliegen wie eine niedrige Zahl erscheinen mögen, entspricht dies einer Prävalenz von 2,2 % bei Schmeißfliegen, was im Vergleich zu anderen Krankheiten, die durch Insekten übertragen werden, ein enormer Prozentsatz ist“, erklärten die Forscher gegenüber dem Geflügel-Fachmagazin Watt Poultry.