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Geflügelpest

H5N8: Schon über 350.000 Stück Geflügel in Niedersachsen gekeult!

Von einer "dramatischen Lage" und "katastrophalen Auswirkungen auf die Weser-Ems-Region" spricht die Landwirtschaftskammer Nds. angesichts der Ausbreitung der Geflügelpest.

Lesezeit: 3 Minuten

Inzwischen sind allein in Niedersachsen mehr als 350.000 Tiere getötet worden, um der aktuellen Verbreitung der Vogelgrippe (aviäre Influenza) entgegenzuwirken. Die Auswirkungen der Geflügelpest in Nutzgeflügelbeständen in der Weser-Ems-Region sind katastrophal, warnt die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen.

Mehr als 20 Ausbrüche des hochpathogenen Geflügelvirus H5N8 sind in Putenmastbetrieben in den Landkreisen Oldenburg, Cloppenburg, Vechta und Cuxhaven verzeichnet. Oftmals handelte es sich um Puten im Schlachtalter, aber auch jüngere Tiere waren betroffen.

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Das hochansteckende Virus infiziert aber nicht nur Putenbestände: In Cloppenburg und auch im Landkreis Aurich wurden Pekingenten infiziert und gekeult. Im Landkreis Oldenburg hat eine Übertragung von einem infizierten Putenbetrieb auf eine Mastelterntierhaltung stattgefunden. „Vor wenigen Tagen dann die Hiobsbotschaft: Auch ein Masthähnchenbetrieb ist betroffen, die insgesamt 72.000 Tiere mussten getötet werden“, sagt Dr. Peter Hiller, LWK-Fachreferent für Tierzucht, Tierhaltung.

Besonders bitter ist die Tatsache, dass in einigen Putenbetrieben in Süd-Oldenburg bereits zum zweiten Mal gekeult werden musste, denn bereits der erste Ausbruch im Jahr 2016/2017 traf die Putenbranche in Niedersachsen erheblich.

Für viele Betriebe ist der diesjährige Ausbruch existenzbedrohend. Zwar haben die Betriebe in puncto Biosicherheit aus dem Pestgeschehen von 2016/2017 viel hinzugelernt; viele Experten halten es für unwahrscheinlich, dass das Pestgeschehen durch vernachlässigte Sicherheitsmaßnahmen in die Ställe eingetragen wurde. Doch trotz aller Biosicherheitsmaßnahmen: „Offenställe, in denen Puten und auch Pekingenten überwiegend gehalten werden, können nicht hermetisch abgeriegelt werden“, erklärt Hiller, „nur so ist zu erklären, dass das hochansteckende Virus von einem Stall zum anderen gelangen kann. Doch wie sich am 23. Januar die 34 Tage alten Tieren eines Hähnchenmastbetriebs mit dem Pestvirus infizieren konnten, ist unklar.“

Vergangene Woche berichteten wir bereits über einen Ausbruch in einem Putenmastbetrieb im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern). In dem Unternehmen wurden etwa 20.000 Puten gehalten. Ebenfalls vom FLI bestätigt wurde am vorigen Freitag der Nachweis der Geflügelpest in einem kleinen Hausgeflügelbestand mit rund 20 Tieren im Landkreis Bayreuth. Der Betrieb wurde von der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde gesperrt und die Tiere gekeult.

Weitere Geflügelpestfälle in Nutztierhaltungen

Auch in weiteren Ländern der Europäischen Union hat die Geflügelpest zuletzt wieder für Ausfälle in der Nutztierhaltung gesorgt, teils für drastische. Schweden hatte einen Ausbruch in einem Großunternehmen nahe der Stadt Kalmar gemeldet. Betroffen war ein Legehennenbetrieb mit insgesamt rund 1,3 Mio. Tieren, deren Nottötung umgehend veranlasst wurde.

Auch in Polen wurden im neuen Jahr weitere Geflügelpestfälle verzeichnet. Laut den behördlichen Angaben brach die Seuche hier zuletzt in einem Legebetrieb in der Wojewodschaft Kujawien-Pommern im Norden des Landes aus. Der Bestand von rund 30.000 Tieren wurde getötet, und es wurden die üblichen Sperr- und Gefahrenkreise ausgewiesen.

Diese Wojewodschaft scheint aktuell ein Brennpunkt der Geflügelpest in Polen zu sein. In der Region gab es innerhalb von zehn Tagen drei Seuchenausbrüche in Nutztierhaltungen, denen insgesamt mehr als 70.000 Legehennen und Mastputen zum Opfer fielen.

Marker-Impfstoff erwünscht

Zwar gibt es Impfstoffe gegen das Geflügelpestvirus – die Anwendung in Deutschland und der EU ist aber verboten. Denn diese Impfstoffe führen dazu, dass geimpfte und infizierte Tiere nicht mehr voneinander unterschieden werden können: Beide Gruppen weisen Antikörper gegen das Virus auf.

Daher wurde das Friedrich-Löffler-Institut für Tiergesundheit von der Bundesregierung gebeten, einen sogenannten Marker-Impfstoff zu entwickeln. Anhand dieses Präparats mit gentechnischen Markierungen lässt sich dann erkennen, ob ein Tier krank oder geimpft ist.

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