Das Leistungsvermögen von Geflügel ist enorm und Züchter arbeiten daran, das genetische Potenzial der Tiere weiter zu erhöhen. Um den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden, muss das Management auf das Leistungsniveau abgestimmt sein.
„Wir können eine Legehenne nicht so behandeln wie noch vor zehn Jahren“, sagte Farhad Mozafar, Head of Technical Services bei Lohmann Breeders auf einer Veranstaltung von EW Nutrition. Das Unternehmen aus Visbek hatte nach Berlin eingeladen, um mit Geflügelexperten über die Erzeugung von Morgen zu diskutieren.
Legedauer auf 120 Wochen ausgeweitet
Eine gute Küken- und Junghennenqualität ist die Basis für eine lange Legedauer. Diese kann heute schon bis zu 120 Wochen dauern. In der Aufzucht wird die Basis dafür gelegt. Diese wird daher nicht mehr mit dem Umstallen als beendet angesehen, sondern bis zur 30. Lebenswoche ausgedehnt.
Besonders zu beachten ist in dieser Zeit die Gewichtsentwicklung der Junghennen. Sie hängt bereits im Alter von fünf Wochen eng mit dem späteren Leistungsvermögen zusammen. Ein laufende Kontrolle ist daher wichtig. Mozafar hofft, dass es bald neue, einfachere Methoden der Gewichtserfassung gibt, beispielsweise durch Kameras im Stall. Denn das Fangen der Tiere ist schwierig und anstrengend, außerdem stresst es die Hennen.
Hähnchen erreichen bald Gewicht von 2,5 kg in 33 Tagen
Welche Mastleistungen der Landwirt zukünftig von seinen Broilern erwarten kann, stellte Sascha Kuer, Regional Technical Manager bei Aviagen vor. 2030 soll die Zuchtlinie Ross 308 in nur 33 Tagen ein Gewicht von 2,5 kg erreichen können – und dies bei einer Futterverwertung von 1:1,28.
Gleichzeitig soll der Brustanteil sich nochmal leicht erhöhen, die Mortalität hingegen weiter sinken. Bis Maßnahmen der Geflügelzüchter in der Praxis sichtbar werden, vergehen vier Jahre. Mehr als ein Drittel der Zuchtmerkmale entfallen inzwischen auf Aspekte der Gesundheit und des Tierwohls.