Bericht
Töten männlicher Küken weiter reduziert
Im vergangenen Jahr haben die Brütereien 5 Mio. männliche Küken weniger töten müssen als im Vorjahr. Die Grünen kritisieren derweil, dass das kommende Verbot immer noch im Bundestag war.
2020 wurden in Deutschland gut 40 Mio. männliche Küken nach dem Schlupf getötet. Das sind 5 Mio. weniger als 2019, erklärte die Bundesregierung auf Anfrage der Grünen.
Für Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer reicht das nicht. Gegenüber der Saarbrücker Zeitung kritisierte er das weiterhin zu hohe Niveau. Statistisch werde zwar nur die Anzahl der ausgebrüteten weiblichen Küken genannt. Aber die Regierung gehe von einem Geschlechterverhältnis 1:1 aus, erklärte der Grüne.
Krischer kritisierte, dass das von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auf den Weg gebrachte Gesetz über ein Verbot des Tötens frisch geschlüpfter, männlicher Küken ab kommendem Jahr immer noch nicht auf der Tagesordnung des Bundestages stehe. Das Kabinett hatte es bereits beschlossen.
"Das muss jetzt aber zeitnah passieren, sonst ist es wieder für 2022 zu spät." Die Landwirtschaftsministerin stehe in der Pflicht, ihr Versprechen auch einzuhalten, forderte Krischer. Während die Hennen Eier legen, sind die männlichen Tiere für die Industrie nahezu nutzlos. Auch, weil sie nicht genügend Fleisch haben.
Gesetz längst im Bundestag
Anders als von Krischer behauptet, ist das Gesetz allerdings längst im Bundestag, schreibt dazu die dpa. Es wurde am 25. März eingebracht und in erster Lesung behandelt.
Das geplante gesetzliche Verbot hatte sich nur immer wieder verzögert, weil auch die Spezialfälle erfasst werden sollten. So sollen Ausnahmen für die Fälle gelten, in denen die Eintagsküken an solche Tiere verfüttert werden, die auf entsprechendes Futter für eine artgerechte Ernährung angewiesen sind. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtete, arbeitet das Bundeslandwirtschaftsministerium derzeit an einem entsprechenden ergänzenden Formulierungsvorschlag zum vom Kabinett im Januar beschlossenen Verbotsentwurf.
Das Ministerium reagiere damit auf eine Stellungnahme des Bundesrats, der Anfang März eine Ergänzung gefordert hatte, berichtete die Zeitung weiter. Unter Verweis auf den speziellen Futterbedarf beispielsweise in Zoos oder Wildtierauffangstationen hatten die Bundesländer in ihrer Stellungnahme festgestellt: "Tierschutzethisch wäre es nicht sinnvoll, wenn hierfür andere Tiere aufgezogen und zum Zwecke der Verfütterung getötet werden müssen, obwohl männliche Küken aus Legelinien zur Verfügung stehen könnten."
von Zeev Vilf
Geschlechtsumwandlung bei Küken Embryo
Nachdem Einigkeit über den Verbot von Küken Töten erreicht wurde wird panikartig nach Methoden die entweder zu teuer, nicht praktikabel und nicht zur gewünschten Lösung führt, gesucht. Dabei wird übersehen dass ein israelischer Startup seit einigen Jahren eine Bio-Technologische ... mehr anzeigen Plattform praktiziert die, ohne Genmanipulation und ohne Hormonbehandlung, die % Anzahl der weiblichen Küken von 50 auf 60 % (manchmal sogar 70% und mehr) zum schlüpfen bringt. Es werden genetische Männchen in voll funktionierende und eierlegende Weibchen mittels der Parameter: Schallwellen, Temperatur und Feuchtigkeit ,umgewandelt. Geplant ist die magische Zahl von 80 und mehr zu erreichen. Die Vorteile für die Umwelt, Tierschutz und für die Brütereien liegen auf der Hand. Derzeit werden weitere Modellversuche in Italien und USA durchgeführt. Weitere sind für Frankreich und Belgien vorgesehen. Die Bio-Technologische Plattform wird wissenschaftlich begleitet und ist ,bisher weltweit , die einzige Alternative die zu Lösung des Problems führt. weniger anzeigen
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von Andreas Gerner
@Steffek
Das schlimme ist, dass in vielen Blättern die Schlagzeilen es so wiedergeben, als sei das Gesetz noch nicht auf der Tagesordnung gewesen und zwischen den Zeilen lässt man es perfide so klingen, als würde Julia Klöckner das aufschieben, dass der festgezurrte Ausstiegstermin 1.1.2022 ... mehr anzeigen kippt. Dabei ist mit 1 Minute Recherche der Beweis Schwarz auf Weiß zu finden, dass Krischers Anschuldigung haltlos ist und das Gesetz seinen Gang geht. Im Übrigen waren die Grünen mal am Zug und hatten den Posten der Bundeslandwirtschaftsministerin inne. Und was haben die bzgl Kükentöten unternommen? Nix. Jetzt andauernd über genau die herzuziehen, die als erste überhaupt das Thema anpackt, ist absolut paradox. Grünes Niveau halt. weniger anzeigen
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von Erwin Schmidbauer
Er ist eben von der "richtigen" Partei
Wären Krischer "Fake News" von einem CDU- oder der AfD-Abgeordneten gestreut worden, wäre das sicher Thema in fast jeder Nachrichtenschlagzeige gewesen.
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von Andreas Gerner
Zitat aus dem Spiegel:
"Anders als von Krischer behauptet, ist das Gesetz allerdings längst im Bundestag. Es wurde am 25. März eingebracht und in erster Lesung behandelt." Zitat ende.
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von Gerhard Steffek
Tja, nun denn,
hat da der Gute es Hofreiter nachgemacht und sich ein Nickerchen gegönnt, oder war er gleich komplett abwesend, nicht nur geistig? Wenn man sich die Bundestagsdebatten ansieht, auf You Tube ja mittlerweile zu jeder Zeit möglich, dann stellt sich hier schon die Frage, wieso dieses ... mehr anzeigen Gebäude so groß sein muß. Vielleicht nur deshalb, weil mittlerweile im Kuhstall auch keine Überbelegung mehr sein darf und für jedes Rindvieh ein Platz zur Verfügung stehen muß? weniger anzeigen
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