Der Kot von mit der Geflügelpest infizierten Wildvögeln kann die Tierseuche über die Luft nur in Ausnahmefällen übertragen, zumindest wenn es um eingestalltes Geflügel geht. Das haben Wissenschaftler der Universität Wageningen mithilfe eines quantitativen Risikomodells herausgefunden.
Einschleppungsgefahr in Stallhaltung gering
Gemäß der Studie ist die Wahrscheinlichkeit einer Einschleppung der Tierseuche in eine Stallhaltung in den Niederlanden über Kotteilchen in der Luft sehr gering. Laut den Berechnungen sollte ein derartiger Fall nur etwa alle 455 Jahre eintreten.
Einbezogen in das Modell wurden neben der Gesamtzahl der Geflügelbetriebe und der Länge der Vogelgrippesaison auch Parameter wie die Verbreitung von Schwebeteilchen in der Luft und die Widerstandsfähigkeit der Viruspartikel.
Hygiene hat weiter oberste Priorität
Laut den Wissenschaftlern werden die Modellrechnungen allerdings von großen Unsicherheiten begleitet. Um das Risiko für Infektionen in Nutztierhaltungen noch weiter zu verringern schlagen sie vor, befestigte Flächen um die Stallungen, auf denen der Kot von Wildvögeln trocknen könnte, zu reinigen. Priorität müssen aus Sicht der Wissenschaftler aber die üblichen Hygienemaßnahmen haben.