In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion schreibt das Bundeslandwirtschaftsministerium, nach seiner Kenntnis liege die Zahl der 2019 getöteten männlichen Küken bei 45,3 Mio.; laut SWR ist das ein Anstieg von 3 Mio. im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der männlichen Tiere werde zwar nicht erfasst, es werde aber von einem Geschlechterverhältnis 1:1 ausgegangen.
Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer bezeichnet diesen Anstieg als „skandalös“. Die Bundesregierung habe diese Praxis längst beenden wollen. Angestrebt hat die GroKo den Ausstieg Ende 2019. Das ließ sich nicht flächendeckend umsetzen, weil die Alternativen zum Kükentöten – die Geschlechterbestimmung im Ei etwa – noch nicht für die breite Praxis verfügbar sind, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium dem ARD Hauptstadtstudio auf Anfrage mit.
Kükenschreddern nach 2021 verboten?
Deswegen strebt Ressortchefin Julia Klöckner (CDU) Ende 2021 als neue Zielmarke an. Allerdings winken Branchenvertreter schon ab. Der Präsident des Zentralverbands der deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich Otto Ripke, sagte dem ARD Hauptstadtstudio, für diesen laufenden Prozess sei noch Zeit notwendig. Bis Ende 2021 werden wir möglicherweise 18 Mio., vielleicht 20 Mio. weniger Kükentötungen haben. Aber das volle Ziel erreiche man erst in den Jahren danach, so Ripke.