Am Landgericht Regensburg geht es im sogenannten „Bayern-Ei-Prozess“ in die nächste Runde. Nun werden weitere Zeugen angehört, die 2014 nach einer Salmonelleninfektion erkrankt waren, meldet der Bayerische Rundfunk.
Die Strafkammer möchte heute mehr über den Krankheitsverlauf der Zeugen erfahren und wissen, wie es in den einzelnen Fällen zu den Infektionen kommen konnte. Bereits vor der Weihnachtspause hatte eine Frau ausgesagt, die sich damals in Österreich infiziert hatte. Sie berichtete von schwerem Durchfall, Übelkeit und ständigem Erbrechen. Erst nach mehreren Wochen habe sich ihre Situation wieder gebessert, sagte die Frau im Dezember.
Neben Erkrankten aus Deutschland und Österreich sollen an den weiteren Verhandlungstagen auch noch Betroffene aus Frankreich aussagen. Insgesamt macht die Staatsanwaltschaft den angeklagten ehemaligen Bayern-Ei-Inhaber Stefan Pohlmann für dutzende Erkrankungen verantwortlich. Der Vorwurf lautet gefährliche Körperverletzung. Da ein Erkrankter aus Österreich an den Folgen der Infektion verstorben sein soll, ist Pohlmann in einem Fall auch wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Außerdem wirft ihm die Anklage gewerbsmäßigen Betrug und Verstöße gegen Tierschutzgesetze und das Lebensmittelrecht vor, so der BR.
Pohlmann soll im Jahr 2014 die Auslieferung von Eiern veranlasst haben, obwohl in den Produktionsstätten Salmonellen nachgewiesen worden waren. Mehr als 180 Konsumenten aus Deutschland, Österreich und Frankreich sollen an Salmonellen erkrankt sein, 40 der Fälle kamen zur Anklage.
Ställe abgerissen
Fünf Jahre nach dem Salmonellen-Skandal ist die Legehennen-Anlage in Aiterhofen inzwischen abgerissen, berichtet der Sender weiter. Ein privater Investor habe das Grundstück im Kreis Straubing-Bogen gekauft.