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Pappelkommission

Agrarholz hat großes Biodiversitätspotential

Der Anbau von Pappeln und Weiden beschränkt sich in Deutschland weitgehend auf Kurzumtriebsplantagen (KUP), und die gesamte hiesige KUP-Fläche stagniert derzeit bei lediglich 7.000 ha.

Lesezeit: 3 Minuten

Agrarholz mit schnellwachsenden Bäumen für die Energiegewinnung hat, insbesondere in ausgeräumten Agrarlandschaften, ein großes Potential zu einer Bereicherung der strukturellen Vielfalt und anderer Lebensraumressourcen und damit der Biodiversität, besonders der von Insekten. Das gilt sowohl für Agrarholz in Plantagen als auch in Agroforstsystemen.

Dieser Hinweis findet sich in dem auf die Jahre 2016 bis 2019 bezogenen Fortschrittsbericht „Pappeln und andere schnellwachsende Baumarten in Deutschland“ der nationalen Pappelkommission, den das Thünen-Institut (TI) für Forstgenetik soeben veröffentlicht hat.

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Wie Autor Dr. Mirko Liesebach feststellt, beschränkt sich der aktuelle Anbau von Pappeln und Weiden in Deutschland weitgehend auf Kurzumtriebsplantagen (KUP), und die gesamte hiesige KUP-Fläche stagniert derzeit bei lediglich 7.000 ha. Dafür verantwortliche Faktoren seien attraktive Alternativkulturen, insbesondere der Maisanbau für Biogas, verbunden mit dem weitgehenden Verbot der Umwandlung von Grünland sowie mangelnde Impulse aus der auf EU-Ebene im Jahr 2014 beschlossenen Greening-Verordnung.

Dabei sei die Bewirtschaftungsweise einer KUP generell extensiv, da sie keinen oder nur einen geringen Düngemittel- und chemischen Pflanzenschutzmitteleinsatz erfordere. Letzterer beschränke sich in der Regel auf die Etablierungsphase. Daraus resultierten eine günstige CO2-Bilanz und eine deutlich höhere Biodiversität als bei vielen anderen Bioenergieträgern.

In Wellen

Wie im Rückblick berichtet wird, boomte in den 1950er Jahren die Nachfrage nach schnellwachsenden Baumarten, um den Holzbedarf zu decken. Allerdings sei diese Mitte der 1970er mit Auflösung des Pappelvereins in sich zusammengebrochen.

Zehn Jahre später habe eine neue Welle eingesetzt, als es darum gegangen sei, Holz im Kurzumtrieb auf aus der Nahrungsmittelproduktion ausscheidenden landwirtschaftlichen Flächen zu produzieren. Mitte der 1990er Jahre sei diese jedoch wieder abgeebbt.

Mit dem Ruf nach Holz aus KUP als regenerativen Energierohstoff habe die Pappelzüchtung 2008 in Deutschland eine Renaissance erfahren. Kurzfristig sollten wüchsige Pappelklone und -nachkommenschaften bereitgestellt werden. Die zuvor eingestellten Zuchtprogramme wurden Liesebach zufolge mit hohem Aufwand wieder aktiviert. Im Rahmen mehrerer überwiegend vom Bundeslandwirtschaftsministerium über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderten Projekte - unter anderem FastWOOD - seien neue Kreuzungen durchgeführt und mit deren Nachkommenschaften und daraus selektierten Klonen Prüfungen angelegt worden, um Vermehrungsgut der Kategorie „Geprüft“ bereitzustellen.

Es habe kein Jahrzehnt gedauert, da sei die Züchtung mit der Einstellung der KUP-Förderung erneut beendet worden. Die Politik habe zwischenzeitlich auf Biogasanlagen und den Rohstoff Mais gesetzt. Die ökologischen Vorzüge von KUP seien nicht zum Tragen gekommen. In der Forstwirtschaft sind Pappeln laut dem aktuellen Bericht weiterhin unbedeutend.

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