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Bauholzmangel

Altmaier will Einschlagbeschränkung für Fichten zurücknehmen

Eine Einschlagbegrenzung für Fichten sollte den Preisverfall beim Holz bremsen und die übervollen Lagerbestände abbauen. Nun fehlt massiv Bauholz und die Preise explodieren. Altmaier will gegensteuern

Lesezeit: 3 Minuten

Nach wie vor gibt es massive Lieferengpässe bei Bauholz. Auch die Preise waren zuletzt drastisch gestiegen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schlägt daher nun vor, wieder mehr gesunde Fichten in Deutschland zu fällen. Die derzeit geltende Beschränkung für den Einschlag von Fichtenholz solle "schnellstmöglich" rückgängig gemacht machen, zitiert die dpa einen Bericht in der Rheinischen Post. Noch vor der Sommerpause hofft er auf eine Einigung mit den zuständigen Ressorts, heißt es.

Laut dem Pressebericht schlägt der VDU-Politiker außerdem einen Verzicht auf Konventionalstrafen vor, sofern Rohstoffknappheit kausal für eine verzögerte Leistung sei. Auch wolle er sich bei Holz exportierenden Ländern dafür einsetzen, dass internationale Handelshemmnisse abgebaut werden.

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Altmaier sieht die Preissteigerungen bei Nadelschnittholzprodukten von durchschnittlich 100 % innerhalb der Jahresfrist mit Sorge. Bauunternehmen, die bislang Holz erst für konkrete Aufträge eingekauft hätten, könnten trotz guter Konjunktur keine neuen Aufträge mehr annehmen. Lieferengpässe sowie Preisanstiege seien auch für andere Baustoffe zu verzeichnen.

Ausgelöst wurde die Krise durch verschiedene Faktoren: Nach mehrjähriger Dürre kamen die Borkenkäfer. Die Fichte ist nahezu in ganz Deutschland schwer geschädigt, statt Frischholz waren die Sägewerke ausgelastet mit der Verarbeitung von Schadholz. Große Abnehmer sind China und die USA, die ein Holzbauprogramm für die Bürger aufgelegt hatten. Die Sägewerke verkauften bevorzugt zu besseren Preisen dorthin, so dass der heimische Markt trocken lief. Hinzu kommen politische Faktoren, die den internationalen Handel mit Holz als Rohstoff bremsen, sowie coronabedingte Reduzierungen der Produktion und Störungen in den Lieferketten.

Hintergrund: Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte im April eine Rechtsverordnung erlassen, wonach Waldbesitzer und Forstbetriebe im laufenden Wirtschaftsjahr bis Ende September nur noch maximal 85 % der durchschnittlichen Erntemenge der Jahre 2013 bis 2017 einschlagen dürfen. Wegen einer Borkenkäferplage, Trockenheit und Stürmen mussten in den vergangenen Jahren sehr viele Fichten geschlagen werden, Folge waren übervolle Holzlager und Preisverfall. Die Verordnung sollte helfen, die Preise zu stabilisieren. Die Waldbesitzer bekamen für die Einschränkungen Steuererleichterungen. Inzwischen hat sich die Lage jedoch umgekehrt, die Baubranche klagt nun über Holzmangel.

Unterstützung aus den Ländern

Zuvor hatten sich bereits die Wirtschaftsminister der Bundesländer einstimmig für eine Aufhebung der Holzeinschlagsbegrenzung bei Fichten ausgesprochen.

Aktuelle steuerliche Vorteile aus dem Forstschäden-Ausgleichsgesetz, auf dessen Basis die Einschlagsbegrenzung vorgenommen worden sei, seien für die Waldbesitzer soweit wie möglich zu erhalten.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, auf dessen Vorschlag der WMK-Beschluss erfolgte, verwies auf die wachsenden Auftragseingänge im bayerischen Bauhauptgewerbe. „Wir erleben derzeit eine sehr erfreuliche Entwicklung der Baukonjunktur im Freistaat“, berichtete der Minister. Die Auftragsbücher seien voll. Die dynamische Entwicklung im Inland sowie eine auch international stark gestiegene Nachfrage führten allerdings auch zu Materialengpässen bei zahlreichen Baumaterialien.

„Das derzeit hohe Wachstumstempo in vielen Bereichen ist jetzt genau die Entwicklung, die wir nach dem Corona-bedingten Einbruch brauchen“, betonte Aiwanger. Damit bekomme die Industrie die richtigen Signale, ihre Kapazitäten entsprechend auszubauen. Dieser Anpassungsprozess werde etwas Zeit in Anspruch nehmen, sei aber schon gestartet. Alle Marktteilnehmer seien jetzt aufgerufen, besonnen zu reagieren, keine überdimensionierten Lager anzulegen und auch die heimischen Firmen zu bedienen statt auf kurzfristige Gewinnmaximierung zu setzen.

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