Wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in einer Mitteilung erklärt, ist die Larvenentwicklung des Asiatischen Holzbockkäfers (Anoplophora glabripennis) im Holz mittlerweile abgeschlossen, sodass die wärmeliebenden Käfer aktuell schlüpfen.
Ahorn, Rosskastanie, Birke, Pappel und Weide besonders gefährdet
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) ist etwa 2,5 bis 4 cm lang. Auffällig sind seine langen, schwarz-weiß gestreiften Fühler, der schwarze Kopf und Halsschild sowie die schwarzen Flügeldecken mit unregelmäßigen weißen Flecken. Der aus Asien eingeschleppte Käfer befällt fast alle in Deutschland vorkommenden Laubholzarten, mit einer besonderen Vorliebe für Ahorn, Rosskastanie, Birke, Pappel und Weide.
Nach der Eiablage am Baum schlüpfen die Larven, die sich für zwei Jahre ins Holz fressen und breite Gänge hinterlassen. Typische Befallssymptome sind etwa 1 cm große kreisrunde Ausbohrlöcher und grobe Bohrspäne am Stamm oder in Astgabeln. Da folgende Käfergenerationen sich bevorzugt am selben Gehölz niederlassen, kommt es der LfL zufolge langfristig zu einer starken Schädigung bis zum Absterben des befallenen Gehölzes.
Die flugträgen Käfer sind leicht zu fangen, beispielsweise in einem Marmeladenglas mit Löchern im Deckel aufzubewahren, und dann gut zu fotografieren. „Der Asiatische Laubholzbockkäfer kann leicht mit den heimischen Handwerkerböcken der Gattung Monochamus verwechselt werden“, erklärt LfL-Pflanzenschutzinspektor Gerhard Kraus und bittet: „Fangen Sie verdächtige Käfer lebend und lassen Sie heimische Arten nach Entwarnung durch den Pflanzenschutzdienst möglichst fundortnah wieder frei.“
Quarantänezonen in Miesbach und Ziemteshausen-Schönebach
Die LfL hat nach den Funden des Asiatischen Laubholzbockkäfers im Jahr 2014 in Ziemteshausen-Schönebach und 2019 in Miesbach gemäß den rechtlichen Vorgaben des Bundes und der EU eine Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers erlassen. Das Ziel: Die weitere Verbreitung des Käfers erfolgreich zu verhindern sowie den Schädling auszurotten und somit die heimische Flora und Fauna zu schützen.
Die Sammelstelle für Schnittgut von Laubgehölzen aus der Quarantänezone Miesbach befindet sich auf der Waitzinger Wiese (dienstags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr sowie samstags von 8 bis 13 Uhr).
Die Sammelstelle für Schnittgut von Laubgehölzen aus dem Befallsgebiet der Quarantänezone Ziemetshausen-Schönebach befindet sich im Ortsteil Schönebach bei der Wagenhalle der Schönaria (orangener Container, samstags 10:30 bis 11:30 Uhr). Die Sammelstelle für Material von außerhalb des Befallsgebiets befindet sich im Ortsteil Oberschöneberg am Häckselplatz, nördlich der BayWA (samstags 14 bis 16 Uhr).
Darüber hinaus rät die LfL davon ab, ALB-Wirtspflanzen in der Quarantänezone nachzupflanzen. Die Lage der Quarantänezone sind der Allgemeinverfügung der LfL zu entnehmen.