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Bauernverband MV vermisst bei Aufforstungsprojekt ökonomische Folgenabschätzung

Mecklenburg-Vorpommern will 10.000 ha landeseigene Ackerflächen bewalden. Der Bauernverband zählt auf, was das eigentlich bedeutet und welche Folgen hat.

Lesezeit: 2 Minuten

Die geplante Aufforstung von 10.000 ha Ackerfläche in Landesbesitz innerhalb der nächsten sechs Jahre stößt beim Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern auf Kritik. „Mit Blick auf Klimawandel, Waldumbau und Biodiversität ist es richtig und wichtig die Waldfläche in Mecklenburg-Vorpommern zu mehren“, betont Bauernpräsident Detlef Kurreck. Beim konkreten Vorhaben vermisse der Bauernverband jedoch eine umfängliche ökonomische Folgenabschätzung.

„Mit der Aufforstung gehen nicht nur rund 10.000 ha Ackerland für die Produktion von Nahrungsmitteln verloren, sondern auch etwa 130 Vollarbeitsplätze in der Landwirtschaft“, rechnet der Bauernpräsident vor. Dagegen werden nur etwa 10 neue Arbeitsplätze in der Forst geschaffen.

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Auch die Landeskasse wird durch das Aufforstungsprojekt enorm belastet. Der Bauernverband verweist auf den Wertverlust, der bei der Umwandlung von Ackerland in Forstfläche entsteht. Bei der durchschnittlichen Preisdifferenz von 15.000 Euro pro Hektar würden der Landeskasse etwa 150 Mio Euro verloren gehen. Hinzu kommt der Wegfall von Pachteinnahmen von jährlich 3,5 bis 5 Mio Euro. Die Aufforstung selbst belastet die Landeskasse mit rund 50 Mio Euro.

„Wir fordern das Land auf, durch Maßnahmen wie Flächentausch und Flurneuordnung oder der Koordinierung privater Initiativen diese ökonomischen Effekte zu minimieren“, fordert Bauernpräsident Kurreck. Zudem können mit landwirtschaftlichen Konzepten ähnliche Effekte hinsichtlich Klimaschutz und Biodiversität erzielt werden, beispielsweise mit Kurzumtriebsplantagen, der Energiepflanze „Durchwachsene Silphie“ oder anderen Staudengewächse zur Biogasnutzung.

Bei dem Aufforstungsprojekt gehe es nicht um Geschwindigkeit sondern um Nachhaltigkeit, so Kurreck. Diese verlange eine gute Planung. Der Bauernverband fordert deshalb einen sofortigen Stopp der für dieses Jahr geplanten Aufforstung landwirtschaftlicher Nutzflächen im Land und eine sorgfältige Vorbereitung künftiger Aufforstungsmaßnahmen.

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