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Waldsterben

Baumschädling Nonne bedroht Wälder in Westbrandenburg

Der Waldbesitzerverband Brandenburg fordert, dass die Wälder jetzt gerettet werden müssten. Tausenden Hektar Wald drohe der Kahlfraß durch Schädlingsbefall. Der Einsatz von Pflanzenschutz ist für Anfang Mai geplant.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Waldgebiet bei Beelitz in Westbrandenburg ist durch die rasante Vermehrung der Nonne, eines Waldschädlings, in seiner Existenz bedroht. Daher plant der Landesforstbetrieb Brandenburg im Mai den Einsatz mit einem Pflanzenschutzmittel, um die Wälder in Fichtenwalde, Borkheide und Borkwalde zu retten.

Dieser Einsatz würde auf den Flächen des Bundesforstes, der Gemeinde Beelitz und von privaten Waldeigentümern stattfinden. „Die Waldeigentümer bangen um ihre Wälder - alle Zeichen stehen auf Rot“, sagte Thomas Weber, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Brandenburg. „Wenn wir jetzt nicht handeln, stirbt der Wald und unsere Kinder und Enkel stehen vor Kahlflächen.“ Der Einsatz von Pflanzenschutz im Wald sei immer eine „Ultima Ratio“, wenn keine anderen Mittel gegen den Kahlfraß helfen, betonte er. Von rund 1000 angeschriebenen Waldeigentümern hatten lediglich sechs Eigentümer Bedenken.

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Die Dürre im vergangenen Sommer, der milde Winter und die für diese Jahreszeit warmen Temperaturen führen in vielen Wäldern Deutschlands zu einer Schädlingsexplosion, sei es durch den Borkenkäfer, die Nonne oder den Eichenprozessionsspinner. Dies macht sich auch in Brandenburg bemerkbar: Laut dem Landesforstbetrieb wurden im Herbst letzten Jahres auf einer Fläche von rund 9.000 Hektar Wald so viele Eier der Nonne gefunden, dass mit einem massiven Kahlfraß in diesem Frühjahr zu rechnen ist. Die Waldflächen bei Beelitz seien derartig geschwächt, dass es keine andere Möglichkeit gibt, um sie vor dem Kahlfraß zu retten. Das Waldschutzmonitoring des Landesforstbetriebes weist angesichts der explosiven Vermehrung dieses Schädlings die Notwendigkeit eines Pflanzenschutzeinsatzes aus.

Nachdem der Landesforstbetrieb die Öffentlichkeit über diesen Einsatz informiert hatte, haben Anwohner aus den betroffenen Gemeinden eine Bürgerinitiative gebildet, die den Einsatz abwenden möchte. Sie befürchten, dass den Vögeln die Nahrungsgrundlage entzogen würde. Diese Sorgen seien verständlich, so Weber, es sei positiv, wenn sich Menschen Sorgen um das ökologische Gleichgewicht in den Wäldern machen. „Jetzt aber geht es darum, die befallenen Waldflächen zu retten, damit sie auch in Zukunft Klimaschützer, Wasserspeicher, Erholungsort und Lebensraum für Tiere sein können“, sagte Weber. Da sich der Schädling nicht auf Nadelbäume beschränke, sondern auch von Jungpflanzen und Laubbäumen ernähre, sei darüber hinaus der Waldumbau gefährdet, wenn jetzt nicht gehandelt wird. „Die Waldeigentümer sind in großer Sorge - der Waldbau und die Waldpflege von Jahren und Jahrzehnten wären in kürzester Zeit zerstört.“

Der Landesforstbetrieb Brandenburg macht deutlich, dass „eine Behandlung von Wald mit dem Pflanzenschutzmittel Karate flüssig Forst immer nur die letzte Möglichkeit ist, wenn durch Schadinsekten ein Waldverlust droht. Die Nonne ist in diesem Fall in so großen Mengen zu erwarten, dass auf großer Fläche mit einem Nadelverlust von 100 Prozent gerechnet werden muss.“

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