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Kommentar

Beim Aufforsten die Vorwälder fördern

Der Teufelskreis ist aufgezeichnet: Die Bäume werden immer schwächer, die Insekten immer mehr. Die vielen kranken Baumarten werfen eine entscheidende Frage auf: Was ist die Alternative?

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Kevin Schlotmann vom Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Fichte, Esche, Ulme und jetzt auch noch die Buche – die Liste der „Patienten“ wird immer länger. Die Ursachen für die vielen schwer kranken Baumarten sind immer die gleichen: Wassermangel und Trockenstress. Ob sie eine Folge des Klimawandels sind, sei mal dahingestellt. Erwiesen ist aber, dass Buchdrucker, Prachtkäfer und andere Schädlinge, die Fichte, Buche und Co. zusetzen, sich bei überdurchschnittlicher Wärme pudelwohl fühlen und fleißig vermehren. Damit ist der Teufelskreis aufgezeichnet: Die Bäume werden immer schwächer, die Insekten immer mehr.

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Was ist die Alternative?

Mit der Buche scheint nach der Fichte nun die zweite bedeutende Wirtschaftsbaumart durch die Folgen der Dürre ins Wanken zu geraten. Neben den Vermögensverlusten der Forstbetriebe bleiben riesige Flächen zurück, die wiederauf­geforstet werden müssen. Die vielen kranken Baumarten werfen aber eine entscheidende Frage auf: Was ist die Alternative?

Wo Fichte und Buche absterben, werden sich in den meisten Fällen wieder Fichte und Buche naturverjüngen. Während die Buche in den meisten Beständen standortgerecht ist, fehlt der Fichte von vornherein jegliche Perspektive.

Stabile Bestände sind Mischbestände – das bestätigt jeder Forstwissenschaftler. Womit aber mischen? Fremdländische Gehölze wie die Douglasie, der Riesen-Lebensbaum und die Esskastanie sind zwar vielversprechend, geeignetes Pflanzmaterial aber Mangelware. Hinzu kommt, dass viele Wälder unter Naturschutz stehen, in einem FFH-Gebiet liegen oder anderweitig geschützt sind. Das beschränkt die Zahl möglicher Mischbaum­arten zusätzlich. Solange große Naturschutzverbände die Douglasie weiterhin als „invasiv“ verteufeln, wird sich daran nichts ändern.

Vorwald bietet Vorteile

Birke, Vogelbeere und Erle samen sich meist von selbst an und bilden einen sogenannten Vorwald – völlig kostenlos. Diese Weichlaubhölzer steigern die Artenvielfalt und lassen sich gut mit heimischen Wirtschaftsbaumarten mischen. Sie schützen die Hauptbaum­arten vor Frost, Wind und Sonneneinstrahlung. Angesichts der zahllosen Vorteile für die Natur, das Landschaftsbild und die gebeutelten Forstbetriebe sind diese Arten eine sinnvolle Lösung. Kurzum: Der Vorwald verdient das Prädikat „förderfähig“.

Jetzt ist die Landesregierung gefordert, den zurzeit so wichtigen Vorwald aus heimischen Baum­arten vor dem Hintergrund riesiger Wiederbewaldungsflächen in das Förderprogramm aufzunehmen. Damit wäre den Waldbauern tatsächlich geholfen. Nutzungsmöglichkeiten für die derzeit noch verschmähten Weichlaubhölzer werden sich von selbst ergeben, sobald Fichten- und Buchenholz Mangelware sind.

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