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Landtag

Brandenburg erleichtert Wolfsabschüsse

Wird in Brandenburg ein Problemwolf festgestellt, dürfen Jäger bald Jagd auf alle Tiere des Wolfsrudels machen, bis die Risse aufhören. Der Landtag stimmte der neuen Wolfsverordnung zu.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Landtag Brandenburg hat am Donnerstag mit großer Mehrheit dafür gestimmt, die Wolfsverordnung an das Bundesnaturschutzrecht anzupassen. Dadurch wird es möglich, Problemwölfe leichter zu entnehmen. Nur die AfD stimmte dagegen.

Hintergrund ist, dass zunehmend Wölfe Herdenschutzzäune überwinden und Schafe und Kälber reißen. Jäger und Landwirte sollen nun künftig nicht mehr darauf warten müssen, ob der Schaden einem einzelnen Tier konkret zugeordnet werden kann. Vielmehr kann dann bis zum Ausbleiben von Schäden jeder Wolf in dem Gebiet bzw. des betreffenden Rudels bejagt werden.

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„Wenn die Wölfe nachts diesen Wolfsschutz überwinden und das in einem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang wiederholt, dann wird dieser Wolf auch entnommen werden“, sagte Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Grüne) am Donnerstag im Landtag. „Und dann wird nicht nur der eine entnommen, sondern wenn die Übergriffe nicht aufhören wird auch der zweite und der dritte und der vierte entnommen werden. Und genau das ist der Regelungsinhalt und dazu stehe ich auch.“

Unverständnis beim BUND

Sich bei der Jagd nicht mehr nur auf den einen, verantwortlichen Wolf zu beschränken, verstößt aber nach Ansicht der Naturschützer gegen EU-Vorgaben. Dazu sagte Axel Kruschat vom BUND Brandenburg gegenüber dem RBB: „Die EU sieht ganz klar eine Einzelfallprüfung vor, weil es ja auch nur hilft, den Problemwolf zu erschießen, der verhaltensauffällig ist und gelernt hat, Schutzmaßmnahmen zu überwinden. Die anderen Wölfe machen sie damit erst zu Problemwölfen.“

Der Abschuss eines Wolfes soll aber auch in Zukunft allerletztes Mittel bleiben, verteidigen die Grünen in Brandenburg die von ihnen mitgetragene Regelungsänderung. Vielmehr stehe der Schutz der Herden und Hilfen für die Landwirte an allererster Stelle, heißt es. Das unterstützt auch die Linke. Insbesondere, dass sich die Landesregierung jetzt auch für eine Prämie für Schaf- und Ziegenhalter einsetzen soll. „Eine Weidetierprämie ist längst überfällig“, sagte Linken-Geschäftsführer Thomas Domres.

Unterstützung von SPD und CDU

„Schafe schützen, nicht Wölfe jagen“, so wollen es auch die anderen Fraktionen von CDU und SPD verstanden wissen. „Wir geben damit den Wolf nicht zum Abschuss frei“, betonte Ingo Senftleben, agrarpolitischer Sprecher der CDU, im Landtag. Das Ziel sei ein Nebeneinander von Mensch, Nutztieren und Wölfen, und das möglichst konfliktarm. Man wolle, dass Wölfe ebenso wie Weidetiere zu den Naturlandschaften gehören.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick verwies darauf, dass ein Wolf am Tag etwa 3,5 kg Fleisch benötige. Die Kosten der Landwirte für den Wolfsschutz würden immer stärker steigen, ebenso die Entschädigungen für Wolfsrisse durch das Land. „Ich bedauere, dass es auf Bundesebene nicht geklappt hat, ähnliche Bestandsregulierungen wie in Frankreich und Schweden durchzuführen“, sagte Roick. „Wenn wir nicht regulieren, kann es dazu führen, dass der Wolf an Akzeptanz verliert – wir wollen aber, dass der Wolf in Brandenburg heimisch bleibt.“

Die Grünen-Abgeordnete Isabell Hiekel verwies darauf, dass der Wolf die Förster beim Waldumbau unterstütze. So habe der Wolf das Muffelwild in der Rochauer Heide „entnommen“. „Unter Förstern heißt es: Wo der Wolf wechselt, wächst der Wald.“ Auch die Weidetierhaltung funktioniere, wenn die von Fachleuten empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen von den Weidetierhaltern konsequent umgesetzt werden.

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