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Kommentar

Corona: Auswirkungen auf den Holzmarkt

Die Zeichen im Wald stehen eigentlich gut, dass ein weiteres Dürrejahr ausbleibt und die Bäume besser gegen den Borkenkäfer gewappnet sind. Allerdings geht Corona nicht spurlos an den Betrieben vorbei

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Kevin Schlotmann, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Seit dem Niederprasseln der ergiebigen Niederschläge – vor allem im Februar – atmen die Waldbauern auf. Die Böden konnten ihren Wasserspeicher wieder auffüllen und Fichten erstmals seit dem Sturm Friederike wieder messbaren Harzfluss aufbauen. Die Zeichen stehen gut, dass ein weiteres Dürrejahr ausbleibt und besonders die Nadelbäume besser gegen den Borkenkäfer gewappnet sind als in den vergangenen beiden Jahren.

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Zeitgleich mit dem bevorstehenden Schwärmbeginn des Buchdruckers nimmt gerade aber ein anderes, ähnlich unberechenbares, Problem die Forstbetriebe in die Mangel: das Coronavirus.

Drohendes Minusgeschäft

Wegen Quarantänemaßnahmen und abgeriegelten Städten fließt seit Wochen kaum noch Schadholz über den Export nach Asien ab. Auch der Rohholzhandel mit dem europäischen Ausland gerät immer mehr ins Stocken. Neben dem Rundholzverkauf gerät jetzt auch noch der Schnittholzmarkt durch das Virus unter Druck. Das erschwert den Verkauf des Käfer­holzes zusätzlich – sämtliche Holzlager sind randvoll.

Nachdem jetzt schon für die Waldbauern nach Abzug der Holzerntekosten häufig nicht mehr als die „schwarze Null“ übrig bleibt, droht der Holzverkauf komplett zum Minusgeschäft zu werden. Denn brechen alle Absatzwege weg, wird das bereits aufgearbeitete Fichten-, aber auch Buchenholz, zu Tausenden Festmetern in den Wäldern verrotten.

Strom aus Holz?

Wie erste Versuche zeigen, ist es möglich, in Kohlekraftwerken mit Holz Strom zu erzeugen. Obwohl das für die Energiekonzerne bislang noch nicht gewinnbringend ist, könnte es bald die einzige Lösung sein, das Schadholz überhaupt noch sinnvoll zu nutzen. Wenngleich die Bekämpfung des Coronavirus zurzeit höchste Priorität hat, müssen Bund und Länder gemeinsam ein Konzept erarbeiten, das den Energieriesen die Nutzung von Holz attraktiv macht und sich gleichzeitig für die Waldbauern lohnt. Die Übernahme der Holzerntekosten oder eine umfangreiche Unterstützung bei der Wiederbewaldung durch die Länder können Lösungsansätze sein, die den Waldbesitzern unter die Arme greifen.

Zumindest zeitweise weniger fossile Energieträger zu verbrennen, würde obendrein dem Klima guttun. Trotz der üppigen Niederschläge wird der Borkenkäfer in diesem Jahr weitere Bestände zerstören. Flächig die Wälder sich selbst zu überlassen und mit immer mehr Totholz anzureichern, kann nicht das Ziel sein – auch mit Blick auf den Klimaschutz.

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