Mauretanien

Deutscher Forscher will einen Wald in der Sahara pflanzen

In Mauretanien gibt es mit dem Sahara Renaissance Project gerade Gedankenspiele, Millionen Bäume in den Wüstensand zu pflanzen. Ein deutscher Forscher hält das für realistisch.

Lesezeit: 3 Minuten

Der deutsche Wissenschaftler Prof. Dr. Peter Heck hat einen Plan entwickelt, wie man die Wüste an Mauretaniens Atlantik-Küste in einen Wald verwandeln könnte.

Medienberichten zufolge will der Professor für Umweltwirtschaft am Umwelt-Campus in Birkenfeld dazu Millionen Bäume in den Wüstensand der Sahara pflanzen. Konkret denkt er dabei an Eukalyptus, Prosopis, Akazie, Kasuarinen oder Jatropha, die allesamt mit den harten Bedingungen zurechtkommen.

Zentral ist die Meerwasser-Entsalzungsanlage

Windräder und Solarparks sollen die Energie für eine Meerwasser-Entsalzungsanlage liefern. Das entsalzte Meerwasser würde dann in die Wüste geleitet, wo die Bäume per Tröpfchenbewässerung gegossen werden.

Gerade Mauretanien biete dazu perfekte Bedingungen, weil die Sonne durchgehend scheint und der Wind hohe Geschwindigkeiten erreicht, heißt es. Und mit 750 km Küste sei das Wasser immer in der Nähe.

Nahrung und Arbeit für hunderttausende Menschen

Die Energieministerin der mauretanischen Regierung soll schon ganz angetan sein von der Idee, ist zu hören. Sie verspricht sich von dem Sahara Renaissance Project (SAREP) Wasser, Lebensmittel, eine bessere Energieversorgung, Infrastruktur und Arbeitsplätze für die Gemeinden. In Zukunft könnten bis zu 400.000 Menschen in an an dem Wald leben und arbeiten, schätzt Prof. Heck.

Aufbau einer Forstwirtschaft

Vor allem die Purgiernuss (Jatropha curcas) könnte in dem Gebiet angebaut werden. Ihr Öl dient als Speiseöl, Lampenöl oder Kraftstoff.

Der Großteil der Bäume würde aber für die forstwirtschaftliche Produktion genutzt werden. Ein kleinerer Teil dient als Schutzgürtel, um windbedingte Bodenerosion zu verhindern. Auf einigen Parzellen könnten alternativ auch Rispenhirse, Erdnüsse und Mais angebaut werden. In jeder Einheit würden zudem Grundnahrungsmittel für die lokale Versorgung angebaut, berichtet das Portal Reisereporter.

Testfläche steht bereit

Das Land Mauretanien hat dem Projekt bereits eine 2 Mio. ha große Fläche für 50 Jahre zur Verfügung gestellt – eine Fläche, so groß wie Rheinland-Pfalz, die von der Hauptstadt Nouakchott aus im Südwesten bis in den Nordosten zu den Eisenerzminen reicht. Die entsprechenden Verträge wurden auf der Weltklimakonferenz 2023 unterzeichnet.

Innerhalb der nächsten zehn Jahre soll die gesamte Fläche mit mehreren Millionen Bäume begrünt werden. In diesem Jahr ist geplant, auf den ersten 50 ha eine Baumschule und ein kleines Hotel mit Showroom zu bauen, eine Entsalzungsanlage wird getestet und eine kleine Fläche von 2 bis 3 ha soll mit Zwiebeln bepflanzt werden, heißt es.

Dieser Testballon soll Investoren anlocken und Gelder bei den Banken locker machen. Für die Startphase des Projekts wurden rund 2 Mio. € benötigt, 7,5 Mio. € sind bereits zusammengekommen. In zweieinhalb Jahren würden dann allerdings 6 Mrd. € und irgendwann dann sogar bis zu 120 Mrd. € benötigt, damit aus der Wüste ein Wald wird, berichtet der SWR. Derzeit würden aber noch Umweltfragen geklärt, u.a. wo das viele Salz bleibt, das dabei anfällt.

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