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Jagdverband

Erstmals über 100.000 Nutrias erlegt

Nutria, das Nagetier aus Südamerika, breitet sich weiter aus: Das Jagdergebnis steigt um das 57-fache innerhalb von 2 Jahrzehnten. Der DJV fördert ein internationales Forschungsprojekt zur Eindämmung.

Lesezeit: 3 Minuten

In der zurückliegenden Jagdsaison 2020/21 (1.April bis 31. März) haben die Jägerinnen und Jäger in Deutschland 101.108 Nutrias erbeutet. Das sind 57-mal mehr Tiere als 20 Jahre zuvor. Diese Werte hat der Deutsche Jagdverband (DJV) jetzt veröffentlicht.

Laut Monitoring-Daten des Verbandes ist die Nutria inzwischen in allen Bundesländern vertreten – insbesondere entlang Ems, Weser, Elbe und gebietsweise Rhein. Sie beschädigt durch unterirdische Gänge Wasserschutzdämme und vernichtet durch Fraß ganze Schilfgürtel. Jäger leisten in Deutschland einen wichtigen Beitrag für den Deich- und Artenschutz, indem sie die Nutria überwachen und bejagen.

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Das Nagetier aus Südamerika gehört zu den hundert weltweit besonders problematischen invasiven Arten. Betroffene Staaten sind verpflichtet, diese einzudämmen und zu überwachen.

Weitere Säuger aus der Liste der invasiven Arten sind der Waschbär aus Nordamerika und der Marderhund aus Ostasien. Für diese Arten stagnierten die Jagdstrecken in der Saison 2020/21 auf hohem Niveau: Jäger haben 200.163 Waschbären erlegt – ein Anstieg um das 22-fache innerhalb von 2 Jahrzehnten. Für den Marderhund (33.010) liegt die Steigerung im selben Zeitraum beim Faktor 5.

Klimawandel begünstigt Nutria

Für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) werten Wissenschaftler regelmäßig Jagdstatistiken und Beobachtungen aus. Die Nutria breitet sich in Deutschland vor allem aus, weil die Winter milder sind und die Tiere gefüttert werden.

Insgesamt über 70 % aller Nutrias werden in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen erlegt, danach folgt Sachsen-Anhalt mit 11 %. Der DJV fördert derzeit ein länderübergreifendes Forschungsprojekt zur Nutria in Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Ziel ist es unter anderem, künftig über DNA-Analyse ihr Vorkommen in Gewässern nachzuweisen. Getestet werden zudem moderne Lebendfallen, die über Tiererkennungssoftware gezielt Nutrias fangen sollen.

Waschbär sucht die Nähe des Menschen

Beim Waschbär steigt die Zahl der erlegten Tiere seit den 1990er-Jahren kontinuierlich an. Dies deutet auf eine starke räumliche Ausbreitung der invasiven Art hin. Monitoringdaten aus dem WILD-Projekt bestätigen dies: In mehr als der Hälfte der Jagdbezirke haben Jäger den Kleinbären bereits nachgewiesen.

Die meisten Waschbären wurden in Brandenburg (35.117), Hessen (29.875) und Sachsen-Anhalt (27.612) erlegt. Anders als Nutria und Marderhund sucht der Waschbär Siedlungsbereiche auf und erreicht ungewöhnlich hohe Dichten. Dort sind Nahrung und Unterschlupf im Überfluss vorhanden. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Waschbären einen negativen Einfluss auf seltene Amphibien haben: Sie können beispielsweise Erdkröten häuten und so die Giftdrüsen entfernen.

Marderhund ist eher im Norden verbreitet

Nach einem Einbruch vor etwa zehn Jahren ist die Zahl der erlegten Marderhunde wieder kontinuierlich angestiegen. Ursache für den zwischenzeitlichen Rückgang waren Krankheiten wie Räude und Staube. Vor den Seuchenzügen wurden zusammen etwa 90 % der Marderhunde in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg erlegt. Deren Gesamtanteil liegt jetzt bei etwa 40 %. Spitzenreiter waren in der Jagdsaison 2020/21 Schleswig-Holstein (10.310) und Mecklenburg-Vorpommern (7.067). Insgesamt haben für das WILD-Monitoring ein Drittel aller teilnehmenden Reviere ein Vorkommen des Marderhunds gemeldet.

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