Der österreichische EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber (ÖVP) unterstützt grundsätzlich das Vorhaben der EU-Kommission, Bleischrot in Feuchtgebieten zu verbieten. An der Umsetzung übt er jedoch scharfe Kritik.
"Künftig wird es im Zweifel schon in der Nähe einer Lacke nach dem Regen für Jäger verboten sein, Bleischrot mitzuführen. Denn laut Definition der Kommission ist 'jede vorübergehende Wasserfläche, unabhängig von ihrer Größe' ein Feuchtgebiet. Das ist alles andere als praxistauglich", erklärt Bernhuber laut aiz.info zu dem Vorschlag, der am Mittwoch im Plenum des Europaparlaments mehrheitlich angenommen wurde.
Für Bernhuber handelt es sich um einen unausgereiften Vorschlag der Kommission, für den sich bereits im Umweltausschuss eine Mehrheit der Abgeordneten dafür ausgesprochen hat. "Die vage Definition von Feuchtgebieten bringt Rechtsunsicherheit für die heimische Jägerschaft mit sich. Konkret soll das Verbot im Umkreis von 100 m um ein Feuchtgebiet gelten, das eben auch nur eine Lacke nach dem Regen sein kann", macht der EU-Abgeordnete aufmerksam.
Die Kommission sieht nun eine Übergangszeit von zwei Jahren vor, berichtet aiz.info weiter. Sämtliche nationale Gesetze müssen bis dahin entsprechend geändert werden. Neben der Jagd ist auch der Sportschützenbereich betroffen, zum Beispiel die olympische Disziplin des Tontaubenschießens.