Die Begrenzung des Fichteneinschlags im Forstwirtschaftsjahr 2021 auf 85 % des Durchschnitts der Jahre 2013 bis 2017 wird wohl bis zu ihrem geplanten Ende im September bestehen bleiben, auch wenn die Wirtschaftsministerkonferenz (WMK) angesichts der knappen Versorgung des Sägeholzmarktes ihre vorzeitige Aufhebung gefordert hat.
Wie Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger berichtete, hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zwar die Forderung übernommen. Das notwendige Votum des Bundesrats stehe „aber leider in den Sternen“, weil vor September keine Sitzung mehr stattfinde. Das sei zum Schaden der Holzbranche.
Die Bundesregierung betonte in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion, dass das aktuell hohe Holzpreisniveau ursächlich nicht im Zusammenhang mit der im April erlassenen Fichteneinschlagsbegrenzung stehe. Grund sei vielmehr die hohe Nachfrage auf den Märkten für Schnittholz bei ausgelasteten Kapazitäten der Sägeindustrie. Angesichts des großen Schadholzaufkommens sei derzeit nicht von einer Verknappung auf den Rohholzmärkten auszugehen.
Protektionistische Maßnahmen wie Exportverbote lehnt die Bundesregierung ab. Diese könnten handelspolitische Streitfälle erzeugen, internationale Lieferketten nachhaltig stören und zudem mittelfristig preissteigernd wirken, heißt es zur Begründung.
Exportbeschränkungen waren jetzt von Ungarns Ministerpräsident Victor Orbán gefordert worden. Für die Umsetzung ist allerdings die Zustimmung der Europäischen Union nötig. Unterdessen berichtete das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg, dass am Holzmarkt Besserung in Sicht sei. In den USA zeichne sich ein erster Preisrückgang ab. Es bleibe zu hoffen, dass sich die Situation im Herbst und Winter wieder etwas normalisiere, wenngleich sich der Holzpreis wohl langfristig auf einem weiterhin höheren Niveau einpendeln werde.