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Waldschäden 2019

Forstwirtschaftsrat und Waldbesitzerverband fordern 2,3 Mrd. Euro Hilfsgelder

Die Vertretungen der Waldbesitzer fordern schnelle Hilfsgelder, um trockenes und vom Borkenkäfer geschädigtes Holz aus dem Wald zu bekommen. NRW schlägt unterdessen Alarm und meldet eine Käferplage

Lesezeit: 3 Minuten

Anlässlich der dramatischen Lage im Wald lädt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am heutigen Donnerstag zu einem Verbändegespräch ein, um sich über die aktuellen Schäden und geeignete Maßnahmen zu informieren.

Mit klaren Forderungen nehmen der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR), Georg Schirmbeck, und Hans-Georg von der Marwitz, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, teil. Nach ihren Informationen sind rund 110.000 ha Wald vertrocknet und etwa 70 Mio. Festmeter Schadholz 2018 und 2019 angefallen. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und der Schädlingsexplosion könnten diese Zahlen weiter ansteigen.

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Betroffen seien alle Baumarten – Nadel- wie Laubbäume. „Es werden jetzt schnelle und unbürokratische Hilfen benötigt, um die schweren Schäden zu bewältigen, die Kahlflächen aufzuforsten und die Wälder klimafit zu machen“, so die beiden Präsidenten. Sie forderten eine Summe von rund 2,3 Mrd. Euro - sowohl als Soforthilfen für die schnelle Beräumung der Schäden wie auch für die Wiederbewaldung.

Über die finanzielle Unterstützung hinaus fordern die Präsidenten, dass ein Kapitel „Wald“ im Bundeshaushalt festgelegt wird. Auch sollen Maßnahmen zum Waldumbau vorangetrieben und Investitionen in die Erforschung klimaresilienter Baumarten getätigt werden.

CO2-Abgabe?

Hans-Georg von der Marwitz forderte darüber hinaus eine CO2-Abgabe für den Wald, mit der die Ökosystemleistung CO2-Speicherung honoriert werde. Wald und Holz würden einen Klimaschutzbeitrag von rund 127 Millionen Tonnen CO2 im Jahr leisten und etwa 14 % der CO2-Emissionen Deutschlands speichern. Gleichzeitig sei der Wald als erstes von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Eine CO2-Abgabe solle dem Wald und seiner Stabilisierung zu Gute kommen.

NRW: Aktuelle Borkenkäferschäden so groß wie nie zuvor!

Ein Notruf kommt unterdessen aus Nordrhein-Westfalen. Dort sind die aktuellen Borkenkäferschäden so groß wie noch nie zuvor, berichtete am Mittwoch Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser.

"Wir erleben derzeit eine von Umfang und Ausmaß her historische Borkenkäferplage, deren Höhepunkt nach Einschätzung der Experten noch nicht erreicht ist. Das warme und trockene Wetter befördert aktuell die zweite Borkenkäfer-Generation und verschärft die ohnehin dramatische Situation in den Wäldern“, sagte sie und forderte eine Ad-Hoc-Hilfe.

Nach Erhebungen des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen belaufen sich die Schadholzmengen aus den Jahren 2018 und 2019 mittlerweile auf fast 9 Mio. Kubikmeter, was einer Schadensfläche von rund 20.000 ha entspricht. Sinkende Holzpreise und der schwierige Absatz verschärfen die Situation für die Waldbesitzer. Die Schäden durch Sturm, Trockenheit und Borkenkäfer stellen die Waldbesitzer derzeit vor enorme Herausforderungen.

Diskutiert wird derzeit auch, ob und in welchen Bereichen die Bundeswehr helfen kann. Hierzu steht das Umweltministerium in Kontakt mit dem Landeskommando Nordrhein-Westfalen, um zu klären, welche Kapazitäten und Hilfsmittel die Bundewehr zur Verfügung stellen könnte.

Zur Unterstützung der Waldbesitzer hat die Landesregierung bereits Sondermittel in Höhe von 6,2 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Gefördert werden die Aufarbeitung befallenen Holzes, die Errichtung von Holzlagerplätzen, die Überwachung der Borkenkäferpopulation oder der Transport von Schadhölzern aus dem Wald. Daneben stehen über weitere Förderangebote auch Mittel für Wiederaufforstung und Wegebau bereit.

"Wie angekündigt kümmern wir uns derzeit um eine Ausstockung der Mittel zur Förderung von Wiederaufforstungs- und Nachbesserungsmaßnahmen auf 100 Millionen Euro in den kommenden zehn Jahren", so Umweltministerin Heinen-Esser.

Grundlage für Wiederaufforstungen ist das neue Waldbaukonzept für Nordrhein-Westfalen. Es gibt in Abhängigkeit vom Standort Empfehlungen für bestimmte Mischwaldtypen.

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