Das Umweltministerium und der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen (Wald und Holz NRW) haben die Sägewerke aufgefordert, den Waldbauern angemessene Preise für ihr Holz zu zahlen. Die Verkaufserlöse beim Schnittholz seien derzeit enorm hoch, die Einkaufspreise beim Rohholz niedrig. Damit die Waldbesitzenden in der Lage versetzt werden, ihre Wälder neu zu begründen, sollten sie an den Erlösen teilhaben, heißt es. Nur dann sei die gebeutelte Forstbranche in der Lage, sich der Herausforderung des Wiederaufbaus der Wälder in standortgerechte, klimaresiliente Waldentwicklungstypen zu stellen.
Zudem würde sich in den zurückliegenden Wochen landesweit Meldungen über eine unzureichende Versorgung der regionalen Märkte mit Holzprodukten häufen. Frisches Käferholz sei technisch einwandfrei zu verwerten. Es müsse im Interesse aller sein, den nachwachsenden Rohstoff Holz in vollem Umfang insbesondere für die heimischen Märkte zu nutzen.
Es ist genug Käferholz für alle da. Es muss angemessen bezahlt und das Schnittholz regional in den Markt gebracht werden.“ - Heinen-Esser
Nordrhein-Westfalen als Hauptschadensland der laufenden Borkenkäfer-Kalamität hat nach wie vor große Flächen forstschutzrelevanter, stehender Fichtenbestände. Diese Fichten sind vom Borkenkäfer geschädigt und müssen aus den Beständen entfernt werden. "Nach eigenen Bekundungen arbeiten die Nadelholzsägewerke alle unter Volllast. Die Sägewerke sind durch die Kalamitätssituation sehr gut mit Holz versorgt. Aber trotz Höchstpreisen auf den Absatzmärkten gehen die Waldbauern fast leer aus", ergänzt Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW.
Höhere Preise für frisches Kalamitätsholz
"Durch die ausgezeichnete Preissituation am Nadelschnittholzmarkt müssten die Sägewerke in der Lage sein, für frisches Kalamitätsholz höhere Preise zu zahlen. Eine Erholung der Holzpreise ist eine wichtige Voraussetzung für den Waldbesitz, wieder Erträge aus der Aufarbeitung ihrer Kalamitätshölzer zu erwirtschaften, damit die Wiederbewaldung intensiv voranbringen zu können und einen Beitrag zur Steigerung der Holzbauquote leisten", erläutert Dr. Stefanie Wieland, Holzwissenschaftlerin im Zentrum für Wald und Holzwirtschaft beim Landesbetrieb Wald und Holz NRW.