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Jäger widersprechen scharf: Offizielle Wolfszahlen veraltet und viel zu niedrig!

Die offiziellen Wolfszahlen sind nach Auffassung des DJV unrealistisch, da beispielsweise Jungtiere ausgelassen wurden. Landnutzerverbände fordern unterdessen erneut eine Bestandsregulierung.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat am Dienstag Bestandszahlen zum Wolf veröffentlicht, wonach es 209 Rudel, 46 Paare und 19 sesshafte Einzeltiere in Deutschland geben soll. Diese Angabe hat bei vielen Tierhaltern und Jägern für Verwunderung gesorgt, gehen inoffizielle Schätzungen doch längst von einer wesentlich größeren Population aus.

Zuwachs von 25 % pro Jahr!

Der Deutsche Jagdverband (DJV) wirft dem BfN nun vor, veraltete Zahlen zu veröffentlichen und auf dieser Basis eine verfehlte Wolfspolitik zu untermauern. Die Jäger weisen darauf hin, dass im Monitoringjahr 2023/24 der komplette Nachwuchs aus dem Jahr 2024 und damit die aktuelle Anzahl der Rudel fehle.

Das macht der DJV auch am folgenden Beispiel fest: Laut BfN soll es in Niedersachsen nur 48 Rudel geben, die tagesaktuelle Landesstatistik weist allerdings bereits 55 Rudel aus. Nach eigener Hochrechnung des Jagdverbands gab es bundesweit im Sommer 2024 etwa 270 Rudel – bei einer Zuwachsrate von 25 % pro Jahr. Zudem wachse die Zahl gerissener Nutztiere von einem Rekord zum anderen. Innerhalb nur eines Jahres sie um 31 % auf insgesamt 5.727 Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde im Jahr 2023 gestiegen.

Dammann-Tamke: Kulturlandschaft hat in Umweltressorts keine Lobby

„Die Menschen bekommen systematisch veraltete Zahlen aufgetischt. Das trägt wesentlich dazu bei, dass diese ihr Vertrauen in staatliches Handeln verlieren und vor allem im ländlichen Raum die Akzeptanz schwindet, sogar der gesellschaftliche Frieden ist gefährdet“, moniert DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Alles dem Schutzstatus einer Art unterzuordnen, die als Großraubtier an der Spitze der Nahrungspyramide stehe und bewiesen habe, dass sie in unserer Kulturlandschaft prima zurechtkommt, gefährde außerdem die Artenvielfalt, insbesondere bei den weidegebundenen Pflanzengesellschaften. Diese hätten aber offensichtlich in den Umweltministerien keine Lobby, so Dammann-Tamke weiter.

Der DJV fordert das Bundesumweltministerium auf, den Weg frei zu machen für ein regional differenziertes Bestandsmanagement. Herdenschutz allein reiche nicht mehr aus. Eine vom BfN zurückgehaltene Populationsstudie zum Wolf müsse ebenfalls umgehend veröffentlicht werden.

Landnutzerverbände fordern endlich Bestandsmanagement

Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) und andere Landnutzerverbände verlieren sichtlich die Geduld. Sie haben deshalb mit Blick auf die Herbst-Umweltministerkonferenz im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler die Politik in einer gemeinsamen Erklärung aufgefordert, die Blockade gegen eine Regulierung des Wolfsbestandes in Deutschland endlich aufzugeben.

Der Wolfsbestand ist aus Sicht der Verbände in Deutschland und Europa nicht mehr gefährdet, was auch die EU-Kommission bestätigt habe. Weidetiere seien zudem allein mit Herdenschutzmaßnahmen vor dem Wolf nicht zu schützen. Neben einem schnellen Reaktionsmanagement bei Übergriffen bedarf es daher nach Überzeugung der Verbände auch eines vorbeugenden Herdenschutzes durch eine deutliche Reduzierung des Wolfsbestandes in Deutschland.

Die Landnutzerverbände fordern unter anderem, die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in der Berner-Konvention und der FFH-Richtlinie, die Verankerung eines einfachen, praxistauglichen und rechtssicheren Verfahrens zum Abschuss von übergriffigen Wölfen, die vollständige Umsetzung des europäischen Naturschutzrechts in Deutschland hinsichtlich der Ausnahmen vom strengen Artenschutz zur Regulierung des Wolfsbestandes und die unverzügliche Meldung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes in Deutschland an die Europäische Kommission.

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