Die ökologischen Risiken und der ökonomische Nutzen einer Anwendung von Pflanzenschutzmitteln im Wald stehen im Mittelpunkt eines Forschungsprojekts, in dem das Julius Kühn-Institut (JKI) und das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) jetzt kurzfristige Strategien zum Waldschutz untersuchen.
Wie das JKI berichtete, soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiterhin so gering wie möglich gehalten werden, ohne jedoch die Wälder einzubüßen. Zu diesem Zweck würden Kriterien erarbeitet, um eine objektive, wissenschaftsbasierte und transparente Entscheidungsgrundlage für Waldschutzmaßnahmen zu ermöglichen.
Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht dem JKI zufolge die Ausbringung von Insektiziden aus der Luft. Das Ausbringen per Hubschrauber sowie räumlich wie zeitlich angepasste Anwendungsbedingungen bis hin zum kompletten Verzicht auf Pflanzenschutzmittel würden gegenübergestellt und hinsichtlich des Nutzens und der Risiken ganzheitlich bewertet.
Die Entscheidungen erfolgten beispielhaft anhand repräsentativer Szenarien für ausgewählte Bundesländer. Zu den Parametern der Entscheidungsgrundlage gehören laut JKI beispielsweise die vom Schädlingsbefall ausgehende Gefährdung, der Baumbestand, der Standort sowie rechtliche Auflagen.
Die Forscher plädieren dafür, die aus den Untersuchungen abgeleiteten situationsbezogenen und nachhaltigen Strategien des Risikomanagements für die Ausbringungen von Insektiziden per Hubschrauber im Forst allen relevanten Entscheidungsträgern und Akteuren über eine Internetplattform bereitzustellen.