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Nach Kritik

Klöckner rechtfertigt neues Bundesjagdgesetz

Das vorgestellte Bundesjagdgesetz sorgt für Unmut bei Jägern und Naturschützern. Die Jäger fühlen sich zu Ausführungsgehilfen des Forstwirtschaft degradiert, den anderen geht es nicht weit genug.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat ihren Entwurf für ein neues Jagdgesetz verteidigt. Es sei ein Kompromiss unterschiedlicher Interessen, sagte die CDU-Politikerin im Interview mit MDR AKTUELL, es gehe um einen Ausgleich zwischen Wald und Wild.

Der Wald sei durch Dürren und den Borkenkäfer massiv geschädigt. Deshalb habe man das bislang größte Wiederaufforstungsprogramm in Deutschland gestartet. Die Verbissschäden bei Neuanpflanzungen lägen dabei aber bei 33 %. Das sei schlichtweg zu viel. Deshalb müssten sich Waldbesitzer und Jagdpächter nun auf einen sogenannten Abschusskorridor einigen, der Mindest- und Höchstzahlen für den Abschuss von Wild festlegt.

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Jäger kritisieren hingegen, dass Waldumbau und Wiederaufforstung künftig allein durch Naturverjüngung und ohne Schutzmaßnahmen möglich sein sollen. Das hält der DJV für praxisfern. Kein Waldbauer werde in einen Nadelholzforst kleine Laubbäume pflanzen und diese nicht vor Wildverbiss schützen. DJV-Vizepräsident Ralph Müller-Schallenberg hält den Entwurf für wildfeindlich. Es entstehe der Eindruck, dass der notwendige Waldumbau zu klimastabilen Mischwäldern nur mit dem Gewehr gelingen könne.

Klöckner konterte, es gebe jetzt die Wahl, entweder Zäune zu errichten oder das Wild zu bejagen. Aufgabe sei, die zwei Güter zusammenzubringen: Den Wald zu schützen, aber mit dem Wild zusammen. "Es ist wichtig, dass wir das Wild schützen, dass es andere Futterquellen hat und dass es einen Ausgewogenheit gibt." Aber ohne den Wald sei das Wild auch gefährdet.

Auf die Frage, ob sie im Jagdgesetz auch das Problem der Wildbretvermarktung berücksichtigt habe, stellte Klöckner klar, dass das Gesetz ja keine Vermarktungsstrategie für Wildfleisch sei. "Da geht es um den Rechtsrahmen für Jäger, da geht es um Jagdhaftpflicht, Versicherungen und ganz verschiedene Punkte." Sie sehe aber gerade jetzt zu Coronazeiten eine steigende Nachfrage nach Wildbret, wenn es um regionale Versorgung und Ernährung geht.

Die Jagd betrachte sie überdies ja nicht nur als eine Freizeitbeschäftigung, wo es um die Jagd geht, sondern auch um Naturerkundung und vieles andere gehe. "Und da haben ja eigentlich Jäger und Waldbesitzer die gleichen Ziele. Eigentlich sitzen sie im gleichen Boot, aber wenn es da um ein Feld geht, das umstritten ist, dann kann es schon mal ein bisschen intensiver in der Auseinandersetzung werden, und deshalb bin ich froh, dass uns ein Kompromiss gelungen ist.

Tierschützer warfen der Ministerin vor, sie setze nur auf das Totschießen. Zur die Kritik der Tierrechtler von Peta befragt, die eine wirtschaftliche Nutzung von Wildtieren ablehnen, sagte Klöckner: "Tja, das ist jetzt halt Peta, Lösungen hat Peta jetzt natürlich auch keine, sondern möchte jetzt Stimmungen bedienen. Und umgekehrt kommen jetzt Naturschutzverbände, die sagen, der Wald ist so wichtig, wir müssen den Wald vor dem Schadverbiss schützen, sonst brauchen wir gar nicht mehr zu pflanzen. Das sind die Extreme. Ich bin aber Politikerin und muss Extreme und nicht versöhnliche Positionen zu einem Kompromiss bringen, sonst können wir das Regieren einstellen", so Klöckner im MDR-Interview.

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