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Kran, Seilwinde, Rückezange: Was ist das beste Rückemittel?

Krananhänger, Seilwinde und Rückezange: Jede dieser Forstmaschinen hat Stärken und Schwächen. Doch welche ist das ultimative Tool in der Holzbergung? top agrar Österreich hat es getestet...

Lesezeit: 6 Minuten

Seilwinde, Krananhänger und Rückezange sind die am häufigsten verwendeten Forstmaschinen für die Holzrückung. Manch ein Landwirt besitzt sogar alle drei Maschinentypen, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Denn je nach Bringungslage, Transportgewicht und Entfernung haben die Maschinen ihre Vor- und Nachteile. Aber welche der drei ist am besten einsetzbar?

Seilwinde nur für Vorrückung

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Besonders beliebt und im Forsteinsatz nicht wegzudenken sind Seilwinden. Diese verwenden Waldbauern und Forstarbeiter vor allem zur Vorrückung und in manchen Fällen noch als Unterstützung beim Baumfällen. Das frisch geschlagene Holz wird an die Rückegasse mittels Seilwinde gezogen und danach mit einem Traktor oder Krananhänger weitertransportiert.

Am weitesten verbreitet sind Anbauseilwinden, die an die Dreipunktaufhängung von Traktoren montiert werden. In den meisten Fällen haben sie nur eine Seiltrommel und können innerhalb kürzester Zeit an die genormte Tragevorrichtung angekoppelt werden.

Doppeltrommelseilwinden hingegen werden fest am Traktor installiert. Sie sind daher hauptsächlich in Forstbetrieben oder bei bäuerlichen Forstunternehmern zu finden, die einen eigenen Forsttraktor zur Verfügung haben.

Eine Seilwinde sollten Sie nur in Verbindung mit einer Bergstütze und einem Rückeschild einsetzen. Diese beiden Maschinenelemente stabilisieren den Traktor während des Seilvorgangs und bieten Schutz vor Stämmen, die beim Seilen außer Kontrolle geraten sind. Bei Anbauwinden ist das Schild ein fix montierter Teil der Konstruktion.

Vom Rückewagen spricht man, wenn die angebaute Winde auf Rädern transportiert wird. Dadurch wird die Hinterachse des Traktors merklich entlastet. Allerdings kommt es dadurch zu einer zusätzlichen Belastung des Bodens. Daher ist vom Rückewagen abzuraten, insbesondere beim Transport von Starkholz.

Hohe Reichweite der Seilwinde

Eine klare Stärke der Seilwinde ist ihre Reichweite: Je nach Seillänge können Sie Holz, das bis zu 100 m entfernt liegt zum Traktor transportieren. Zudem sind sowohl Anschaffungskosten als auch Betriebskosten gering.

Bereits ab 5.000 € sind neue Seilwinden verfügbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass Seilwinden auch für die Fällung von Problembäumen verwendet werden können. Sie leisten somit einen wichtigen Beitrag für die Arbeitssicherheit.

Der Bodenzug von Holz entlang der Rückegasse ist allerdings schädlich. Sowohl für das Rundholz als auch für die Rückegasse selbst. Über lange Entfernungen ist von der Holzrückung per Seilwinde daher abzuraten. Auch ist die Leistung der Seilwinde geringer als die eines Krananhängers.

Teurer Krananhänger

Neben der Seilwinde ist der Krananhänger die bedeutendste Maschine für Rückearbeiten und Holztransporte. Die geringe Jahresauslastung und die hohen Anschaffungskosten führen allerdings häufig dazu, dass Maschinengemeinschaften dieses Rückemittel beschaffen und betreiben. Anhänger, die über ein Antriebsmodul verfügen, sind bis zu einer Steigung von 35 % einsatzfähig. Nicht angetriebene Anhänger können Sie bis zu 20 % Steigung verwenden.

Der Traktor soll hinsichtlich Gewicht, Leistung und Ausstattung an den Krananhänger angepasst sein. Dabei gilt: Pro Tonne Zuglast mindestens 10 PS Motorleistung.

Auch die Feinerschließung sollte an den Einsatz des Anhängers ausgerichtet sein. Ein flächiges Befahren des Waldbodens ist nur bei starkem Frost möglich und sollte die Ausnahme bleiben.

Die klare Stärke des Krananhängers ist sein Leistungsvermögen – vor allem bei verhältnismäßig geringen Anschaffungskosten im Vergleich zu Forstspezialschleppern und Forwardern.

Der schonende Holztransport ist ebenfalls ein großes Plus. So wird nicht nur die Feinerschließung geschont, auch das transportiere Rundholz kann am Holzlagerplatz sauber und ohne Schleifspuren präsentiert werden. Mit der Straßenzulassung kann der Krananhänger zumindest auf kurzen Distanzen sogar Holz-Lkws ersetzen.

Die relativ geringe Reichweite ist die größte Schwäche des Krananhängers. Ist keine Seilwinde vorhanden, so muss das Holz entweder per Sappel oder per Pferd vorgerückt werden, da der Kran nicht weit genug in den Bestand reicht.

Der Krananhänger ist auch wartungsintensiv. Speziell bei großer Hitze oder bei starkem Frost sinkt die Leistung. Die hohen Anschaffungskosten lohnen sich nur, wenn ein größerer Waldbesitz vorhanden ist oder eine Maschinengemeinschaft den Krananhänger gemeinschaftlich nutzt.

Ideal beim Aufbau von Poltern

Eine weitere Rückemaschine ist die Holzrückezange. Im Unterschied zum Krananhänger fehlt bei dieser der Transportwagen. In ihrer Funktion ist sie daher eine Kombination aus Seilwinde und Krananhänger.

Rückezangen sind für gewöhnlich mit einem mächtigen Greifer ausgestattet. Die Ausleger verfügen allerdings – im Gegensatz zu den modernen Krananhängern – über eine vergleichsweise geringe Reichweite. Damit die Trägerfahrzeuge sich nicht aufbäumen und noch lenkbar bleiben, beugt man durch zusätzlichen Frontballast vor. Das erhöht allerdings das Gesamtgewicht des Fahrzeuges erheblich. Trotzdem sind die Frontballasten unverzichtbar. Denn durch das angebaute Aggregat und die Last des anzuhebenden Stammes entstehen enorme Belastungen. Das ideale Einsatzgebiet von Holzrückezangen liegt im Aufbau von Poltern.

Der Vorteil der Rückezange ist, dass man mit ihr Holz die Rückegasse entlang transportieren kann. Dabei werden beim Bodenzug sowohl Rundholz als auch Rückegasse weit weniger belastet als beim Zug mit der Seilwinde. Am Holzlagerplatz kann die Rückezange schließlich ihre ganz Stärken beim Polteraufbau ausspielen.

Ähnlich wie beim Krananhänger ist die geringe Reichweite ein großer Nachteil der Rückezangen. Ihr Einsatz taugt vor allem für an der Rückegasse abgelegtes Stammholz. Von der Transportleistung her fällt sie klar hinter dem Krananhänger zurück, der Rundholz bedeutend schneller rücken kann: Liegt die Leistung beim Krananhänger im Optimalfall bei bis zu 8 Festmeter pro Stunde, so erreichen die Holzrückezangen nur 3 Festmeter pro Stunde.

Das ultimative Rückemittel

Beachtet man alle Kriterien wie Anschaffungkosten, Einsatzmöglichkeiten und Leistungsvermögen so geht die Seilwinde klar als Sieger aus diesem Vergleich hervor. Zwar ist die Seilwinde weit weniger produktiv als der Krananhänger, dafür sind die Anschaffungskosten und die Betriebskosten auch wesentlich geringer.

Wichtig ist auch, dass Sie mit der Seilwinde die Vorrückung durchführen können und somit kein weiteres Rückemittel benötigt wird. Das ist vor allem dann ein Vorteil, wenn nur kleinere Holzmengen wie sie häufig im Bauernwald vorkommen anfallen.

Nicht zu vergessen ist auch die seilwindenunterstützte Fällung, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. Denn die Schadholzmengen durch Windwurf und Schneebruch werden – wie die vergangenen Jahre zeigten – immer größer.

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