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Agrarministerkonferenz

Länder nur bei konkreten Gegenleistungen zu „Waldklimaprämie“ bereit

Sofern die Waldbesitzer zu konkreten Gegenleistungen verpflichtet werden, ist eine Waldklimaprämie denkbar, sagen die Agrarminister der Länder. Es geht aber nicht um eine pauschale Flächenprämie.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Agrarministerkonferenz (AMK) hat sich vergangene Woche grundsätzlich für Überlegungen zur Einführung einer „Waldklimaprämie“ bereit erklärt. Die Länderressortchefs wollen eine Zahlung aber an konkrete Gegenleistungen der Waldbesitzer knüpfen.

Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und des vermehrten Schadholzanfalls würden die vielfältigen Leistungen des Waldes nicht mehr allein durch die Holzerlöse gedeckt, heißt es in einem AMK-Beschluss vom Freitag. Durch eine solche Klimaprämie könnten Waldbesitzer dauerhaft in die Lage versetzt werden, ihre Wälder klimastabil weiterzuentwickeln und umzubauen.

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Für die praktische Anwendung ist es aus Sicht der Länder wichtig, dass angesichts von bundesweit zwei Millionen Waldbesitzern der Verwaltungsaufwand niedrig gehalten, die Kompatibilität zu Förderangeboten der Länder erhalten sowie die Akzeptanz durch praxisgerechte Anforderungen und Überprüfbarkeit gesichert wird.

Geht es nach den Agrarministern der Länder, sollte das Geld für die Waldklimaprämie aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) der Bundesregierung kommen.

Klöckner sieht viele offene Fragen

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zeigte sich bei der turnusmäßigen Herbstkonferenz der Agrarminister aus Bund und Ländern offen für eine Waldklimaprämie: „Wenn wir CO2-Emissionen bepreisen, dann müssen wir umgekehrt auch in den Wald als große natürliche CO2-Senke investieren“, so die Ressortchefin.

Die CDU-Politikerin legte Wert auf die Feststellung, dass es ihr nicht um eine pauschale Flächenprämie für Waldeigentümer oder gar um eine „Waldstilllegungsprämie“ gehe, da dies nur neue Probleme mit Kalamitäten nach sich ziehen würde. Gefördert werden sollten vielmehr nur Wälder, die nachweislich zum Klimaschutz beitragen und weiter bewirtschaftet werden. Ziel sei der Aufbau eines klimaresilienten Mischwaldes.

Klöckner räumte ein, dass es in Sachen Waldklimaprämie noch viele offene Fragen gebe: „Was passiert beispielsweise mit der Prämie, wenn ein Waldbestand brennt oder Schadholz verrottet?“ Wie hoch eine Waldklimaprämie ausfallen sollte und was konkret gefördert wird, soll jetzt von einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe erarbeitet werden, die Klöckner bereits Anfang des Jahres eingesetzt hat.

Kleinstwaldbesitzer motivieren

Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel sprach sich ebenfalls gegen die Zahlung pauschaler Flächenprämien aus. Es könne schließlich nicht darum gehen, Großgrundbesitzern ein leistungsloses Zusatzeinkommen zu bescheren.

In der Mark gebe es aber allein 93.000 Kleinstwaldbesitzer mit weniger als 10 ha Fläche. Diese könnten über eine Klimaprämie motiviert werden, mehr für den Klimaschutz zu tun. Auch seine Ministerkollegin aus Bayern, Michaela Kaniber, will die Leistungen der Wälder für den Klimaschutz finanziell honoriert sehen.

„Die Waldbesitzer müssen für die Pflege und den Erhalt klimastabiler Wälder, von denen ja alle profitieren, auch einen fairen Ausgleich bekommen“, argumentierte Kaniber. Denn der Klimawandel setze den Wäldern massiv zu und stelle die Besitzer vor große - auch finanzielle - Herausforderungen.

Werben für die Klimaprämie

Der Vorschlag für eine „Waldklimaprämie“ kommt ursprünglich von der Grünen-Politikerin Ulrike Höfken: „Alle, die nachweisen können, dass sie ihren Wald nach ökologischen Kriterien bewirtschaften, sollen dafür honoriert werden“, so Höfken. Wer seinen Wald nicht an den Klimawandel anpasse und beispielsweise nur auf eine Baumart setze, erhalte auch keine Prämie. Zudem seien der Wald und dessen Besitzer besonders von den Folgen der Klimakrise durch fossile Energien getroffen. Sie dürften mit den Schäden von den Verursachern nicht allein gelassen werden.

Faire Entlohnung eingefordert

Im Vorfeld der AMK hatten die Waldeigentümer eine faire Entlohnung für die Klimaschutzleistungen des Waldes eingefordert. Die Bundesländer müssten den Weg zu einer Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes ebnen, forderten die „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) - Die Waldeigentümer“ und die Familienbetriebe Land und Forst in einer gemeinsamen Stellungnahme.

„Als größte CO2-Senke spielt die Forstwirtschaft in Sachen Klimaschutz eine unverzichtbare Rolle, die es jetzt entsprechend zu honorieren gilt“, argumentierten AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz und der Vorsitzende der Familienbetriebe, Max von Elverfeldt.

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