Die Forstleute rechnen aufgrund des Ausmaßes der erwarteten Massenvermehrung der Borkenkäfer damit, dass sich das gewohnte Bild des Waldes verändern werde. Wo Borkenkäfer Nadelwälder befielen, würden künftig auch abgestorbene Bäume stehenbleiben müssen. Fichten ohne Nadeln und Rinde könnten den Borkenkäfern nicht mehr als Brutraum dienen. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, frisch befallene Bäume konsequent zu ernten. Das erfordert unsere ganzeEinsatzbereitschaft. Nur so können wir den weiteren Befall vermindern“, erklärte der Leiter des Landesbetriebs, Michael Gerst.
Laut HessenForst können aus einem Käferweibchen über den Sommer hinweg bei trockener und warmer Witterung bis zu 30 000 neue Käfer entstehen. Gerst wies darauf hin, dass die Bäume noch vom letzten Jahr geschwächt seien und der Wasserspeicher im Boden bislang nicht ausreichend gefüllt sei. Wenn ein weiterer trockener und heißer Sommer folge, wäre das für den Wald „eine Katastrophe“. Auf den entstandenen Kahlflächen würden die Förster deshalb dafür sorgen, dass artenreiche Mischwälder die kommende „Generation“ bildeten. Gerst spricht bei der Wiederbewaldung der Jagd eine besondere Bedeutung zu. Nur bei angepassten Wildbeständen könnten sich artenreiche, klimarobuste Mischwälder entwickeln.