Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hält die Landwirtschaft für 90 % der weltweiten Entwaldung verantwortlich; das wären deutlich mehr als bisher angenommen.
Global sei mehr als die Hälfte des Waldverlustes allein auf die Umwandlung von Wald in Ackerland zurückzuführen, heißt es in der von der FAO jetzt vorgelegten Studie „FRA 2020“. Weitere 40 % des Waldverlustes entstünden durch die Schaffung von Viehweiden.
Insbesondere die tropischen Regenwälder stünden durch die Ausweitung der Landwirtschaft unter Druck. Dabei seien in Afrika und Asien 75 % der Entwaldung mit der Anlage von Ackerland zu erklären. In Südamerika resultierten hingegen fast drei Viertel der Entwaldung aus der Beweidung mit Vieh.
Einzig in Europa ist die Landwirtschaft den Studienergebnissen zufolge nicht die Hauptursache für Entwaldung. Dort hätten die Entwicklung der Städte und der Infrastruktur einen größeren Einfluss. Auf Basis der Studienergebnisse will die FAO Ansätze zur Bekämpfung der Entwaldung erarbeiten.
Die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität zur Deckung des neuen Bedarfs einer wachsenden Bevölkerung und der Stopp der Entwaldung seien nämlich keine sich gegenseitig ausschließenden Ziele, betonte die FAO in einem Hinweis auf die Forschungsergebnisse.
Für die Studie haben 800 Experten aus fast 130 Ländern Satellitendaten und Instrumente unter anderem von Google genutzt.