Der aktuelle von Holzbaufirmen beklagte „Holzmangel“ habe seine Ursache in erster Linie darin, dass deutsche Großsägewerke das geschnittene Holz zu höheren Preisen ins Ausland, vor allem USA und China, exportieren. „Der Markt vor der Säge ist ein anderer als der Markt nach der Säge“, erklärte Forstministerin Michaela Kaniber. Der Markt vor der Säge, also der Handel zwischen Waldbesitzern und Sägewerken mit Rundholz, war im letzten Jahr noch von einem großen Überangebot geprägt. Die jetzige Situation habe deshalb nichts mit der Beschränkung des Holzeinschlags zu tun. Diese wurde auf Bundesebene beschlossen, um die Preise für frisch geschlagenes Holz zu stabilisieren.
Regionale Holz-Handelsbeziehungen
„Die Bayerische Staatsregierung hat sich erfolgreich für eine Verkürzung der Laufzeit der Bundesverordnung bis Ende September und eine Ausweitung des Holzeinschlags von 70 auf 85 % eingesetzt. Das wissen auch alle bayerischen Ministerien durch die Beteiligung im Vorfeld der Bundesratsentscheidung“, verkündete Kaniber. Außerdem benötige es langfristige und verlässliche regionale Lieferketten und faire Preise sowohl für Bauherren als auch für die Waldbesitzer. Denn die Sägewerke brächten die Abnehmer im Inland auch später wieder. Die Forstministerin betonte außerdem, den Aufbau langfristiger regionaler Handelsbeziehungen unterstützen zu wollen.
Eine Initiative zur Änderung der Bundesverordnung wäre nicht rasch umzusetzen und würde auf Widerstände anderer Länder stoßen. Auch würden dadurch vielen privaten Waldbesitzern erhebliche steuerliche Vorteile genommen. Um die Situation unbürokratisch zu entschärfen, könne über die Einführung einer Bagatellgrenze bei Kleinwaldbesitzern vielen Beteiligten rasch geholfen werden, so Kaniber abschließend.